Döner für zwei

Autor*in
Teoman, Sibel Susann
ISBN
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
220
Verlag
Thienemann
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2009
Lesealter
14-15 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
9,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Aleyna liebt ihre Eltern und die sie, aber einen Freund darf sie nicht haben und studieren kommt für sie nicht in Frage. Das temperamentvolle Mädchen arbeitet im elterlichen Restaurant und macht gleichzeitig ihr Abitur. Um dennoch studieren zu können, gibt sie Nachhilfeunterricht. Dabei lernt sie Lukas kennen, einen Traumtypen. In einer turbulenten Komödie um Liebe und Eifersucht, Freundschaften und Missverständnisse, deutsche und türkische Lebensart kommt es zum Happy End.

Beurteilungstext

Die Ich-Erzählerin ist eine quicklebendige und blitzgescheite 18/19-Jährige, die ihren Weg selbstbewusst gehen wird. Aber der Weg dahin ist an Hürden reich. Sie lernt schnell und ist ehrgeizig, die Schule und das Abitur sind also kein Problem für sie. Der polterige Vater schon eher, der überhaupt nicht versteht, was seine Tochter mit einem Abitur, geschweige denn mit einem Studium anfangen will, da sie doch das Restaurant übernehmen wird. Die zurückhaltende, aber ihre Tochter durchschauende Mutter versucht den Vater leise zu lenken, das ist aber nicht ganz einfach, da er stur wie ein Esel ist.
Das Leben der Tochter vollzieht sich in ganz anderen Bahnen. Ihre Busenfreundin glättet manchen Weg und Ausweg, ermöglicht Aleyna Ausbrüche, die sie sonst nicht vollziehen könnte. So ist eine Komödie entstanden, die sowohl Lausbubengeschichten (eines Mädchens) enthält als auch die Probleme einer großen Liebe, vor der sich Abgründe an Eifersucht und Missverständnissen auftun, bevor es doch noch klappt. Das Wichtigste aber ist der Konflikt zwischen den Eltern und der Tochter. Die türkischen Eltern sind moderne Menschen, absolut in Deutschland angekommen - aber ihre Tochter möchten sie unter Verschluss halten. Dass sich das ein emanzipiertes Mädchen nicht bieten lässt, ist klar. Aber mit welcher Diplomatie die Tochter hier vorgeht, mit welchen Zugeständnissen und welcher Überzeugungskraft, ist schon bemerkenswert.
Die Autorin beschreibt im Freund Aleynas zudem einen sportiven Jungen, der erst einmal außer Sport nichts sieht, dann aber durch Aleyna lernt, seine Augen zu öffnen und akzeptiert, dass er sich eine Freundin ausgesucht hat, mit deren Eltern und deren Vorstellungen er behutsam umgehen muss. Amüsante Übertreibungen erhöhen das Lesevergnügen, ohne dass der Leser die Augen davor verschließen kann, dass dieser Bereich ein heikles Thema bleibt - und das langfristig.
Dennoch wäre beinahe alles schief gegangen, wenn nicht Aleynas Nachhilfeschüler, ihre Lehrer und Freunde in einer Großveranstaltung ihre Eltern davon überzeugt hätten, dass sie schon alles richtig macht. Das ist ein Märchen, könnte aber in abgespeckter Form in vergleichbaren Fällen als Muster dienen. Denn ganz alleine kann ein Mädchen nicht von Zuhause ausbrechen, ohne alle Brücken abzubrechen. Das setzt allerdings voraus, dass auch die Eltern lernfähig sind.

Nachbemerkung: In Berlin wäre der Terminplan nicht möglich: Den Abiturienten wird am letzten Tag der mündlichen Prüfung unmittelbar mitgeteilt, ob sie das Abitur bestanden haben oder nicht. Die hier beschriebenen 14 Tage Wartezeit halte ich für unmenschlich - ich kann mir allerdings auch nicht vorstellen, dass das in irgendeinem Bundesland üblich wäre.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von cjh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

Weitere Rezensionen zu Büchern von Teoman, Sibel Susann

Teoman, Sibel Susann

Ausgerechnet Istanbul

Weiterlesen
Teoman, Sibel Susann

Döner für zwei

Weiterlesen
Teoman, Sibel Susann

Döner für zwei

Weiterlesen
Teoman, Sibel Susann

Ausgerechnet Istanbul

Weiterlesen