Diebesjagd im alten Rom

Autor*in
Breuer, Lukas
ISBN
978-3-570-13900-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Dohle, Helmut
Seitenanzahl
135
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2010
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
7,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Kurz vor Claudias Geburtstagsfeier wird ihr Geschenk gestohlen! War es der dreiste Dieb, von dem in Rom gesprochen wird, der seine Opfer noch verhöhnt, indem er geheimnisvolle Botschaften hinterlässt? Claudia fühlt sich herausgefordert und beginnt mit ihrem Freund Marcus die Suche, merkt aber bald, dass der Dieb immer in ihrer Nähe zu sein scheint und immer einen Schritt voraus ist.

Beurteilungstext

Die beiden bekommen bald Verstärkung durch eine Straßen-bande, doch eine heiße Spur stellt sich als Irrweg heraus. Ist am Ende gar doch Flavus, der treue Hausdiener, der Täter? Und Claudias Vater scheint von all dem nichts zu ahnen - oder doch? Drei Tage sind die Kinder dem Dieb auf den Fersen, bis sie ihn endlich stellen können …

Beurteilungstext
Die Hauptpersonen der Geschichte, Claudia und Marcus, dürften 12-14 Jahre alt sein, gesagt wird über ihr Alter nichts, aber ihr Handeln und ihre Sprache deuten darauf hin. Das Ziel-publikum darf ruhig etwas jünger sein, das einfach gehaltene, nützliche Glossar am Schluss spricht dafür. Da wir über die Umgangssprache junger Römer nichts wissen, ist es erfreulich, dass ihre Sprache nicht antikisierend ist, und es macht gar nichts, wenn auch heutige Jugend-sprache einfließt. Die Geschichte von der Diebesjagd im alten Rom wird flott und schlüssig erzählt, und - originell und unerwartet - sie kommt völlig ohne Mord und Totschlag aus. Langeweile kommt nicht auf, der Leser wird mit Fragen am Ende eines jeden Kapitels, die zum Überlegen anregen sollen, bei der Stange gehalten. Geheimnisvolle Botschaften schicken die Kinder quer durch Rom, zum Kolosseum, zum Forum Romanum, zum Tempel der Minerva, auf einen Markt, zur Stadtmauer. Dennoch enthält die Geschichte wenig römisches Kolorit. Tauscht man die Örtlichkeiten und das wenige Charakteristische (Tunika, Schriftrolle, Toga) aus, könnte sie auch in anderen Städten und zu anderen Zeiten spielen. Da helfen auch die Abbildungen nichts, die kaum etwas mit der Geschichte zu tun haben. So die Reitermaske aus Kalkriese, die als "Gesichtsmaske des Varus" ausgegeben wird, das "römische Feldzei-chen", das mit einer italienischen (!) Umschrift versehen ist, die "Büste des Augustus", ob-wohl die Geschichte wesentlich später spielt, wie der Stadtplan suggeriert, der u. a. die aurelianische Mauer und die Diokletiansthermen zeigt, ansonsten aber zu nichts Nutze ist.

Dass ein Mädchen die Hauptrolle spielt, ist durchaus zu begrüßen, birgt aber Probleme: Unsere (wenigen) Kenntnisse beschränken sich auf Mädchen aus der Oberschicht, was für Claudia zwar zutrifft, aber diese gingen in dem Alter nicht mehr zur Schule. Wenn sie überhaupt unterrichtet wurden, hatten sie einen Hauslehrer. In Claudias Alter waren Mädchen verlobt, wenn nicht gar verheiratet. Allein in der Stadt herumzustromern war undenkbar. Sie lebten in einem Haushalt, in dem es von Personal, schon aus Prestigegründen, wimmelte, und nicht, wie man den Eindruck haben könnte, in dem Dreipersonenhaushalt des bedeutenden Senators Aurelius.

Das wird dem jungen Leser nicht auffallen oder ihn nicht stören, ist aber dennoch ärgerlich, weil vermeidbar. Kurzum, das Buch ist keine Bereicherung für den Markt (da gibt es Besseres), aber als Lesefutter für die Ferien durchaus geeignet.

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Diese Rezension wurde verfasst von PH.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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