Dieb im Haus der Erinnerung
- Autor*in
- Wynne-Jones, Tim
- ISBN
- 978-3-446-20865-0
- Übersetzer*in
- Jakobeit, Brigitte
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 201
- Verlag
- Hanser
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 14,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Der sechzehn Jährige Dec und seine kleine Schwester finden im der Familie gehörenden, aber verlassenen Haus einen Toten. Dec vermutet, dass der Tote etwas mit seiner Mutter zu tun hatte, welche die Familie vor sechs Jahren verlassen hat. Besonders die Reaktionen des Vaters und dessen Freundin lassen vermuten, dass die Beiden etwas mit der Sache zu tun haben.
Beurteilungstext
Der sechzehnjährige Declan lebt zusammen mit seinem Vater Bernard, der Stiefmutter Birdie und seiner kleinen Schwester Sunny etwas außerhalb einer kanadischen Stadt. Die Familie ist reich, alle kommen miteinander aus. Der Vater ist ein Sonderling, der seine Zeit damit verbringt, Kriegsschauplätze in Miniaturausgaben nachzubauen. Seine Mutter Lindy hat die Familie vor sechs Jahren, kurz nach der Geburt von Sunny, verlassen. Im Lauf des Buches erinnert sich Dec immer wieder an Begebenheiten mit ihr. Seine Mutter begleitet ihn in seinen Gedanken und spricht mit ihm. Er erlebt Früheres zum einen aus der Perspektive des heutigen Sechzehnjährigen, zum anderen aus der des Zehnjährigen. Lindy war unglücklich, und fühlte sich in der Stadt und auch in ihrer Ehe gefangen. Seit sechs Jahren hat Dec nichts mehr von ihr gehört. Eines Tages finden Dec und seine Schwester im alten Herrenhaus, das seit dem Verschwinden der Mutter nicht mehr bewohnt wird, einen Toten. Dec vermutet, dass er etwas mit seiner Mutter zu tun hat.
Als Dec seinem Vater und Birdie Fragen zu dem Fremden und zu seiner Mutter stellt, verhalten sie sich merkwürdig und gehen nicht darauf ein. Dec fängt an, seinem Vater zu misstrauen, welcher ihn eigentlich nur schützen möchte. Aus der Reaktion der Erwachsenen schließen Dec und sein Freund Ezra, dass die Beiden etwas mit dem Tod von Dennis Runyon zu tun haben könnten, und dass Lindy vielleicht nicht mehr am Leben ist.
Das Buch ist sehr spannend geschrieben. Besonders die eingefügten Rückerinnerungen an die Mutter, in der Dec Lindy als Sechzehn- und als Zehnjähriger beobachtet, sind gut ausgearbeitet. Dec wird häufig von ihr im Alltag "begleitet" und sie gibt Kommentare ab. Die ganze Lebenssituation und das Innenleben eines Teenagers sind glaubwürdig dargestellt und auch die anderen Figuren sind gut ausgearbeitet. Der Vater ist nicht so kühl, wie es auf den ersten Blick erscheint und auch das Verhältnis zu Birdie ändert sich im Lauf der Geschichte, als sie Dec die Gründe ihres Handelns offen gelegt. Die Kombination aus Adoleszenzroman und Krimi ist gut gelungen. Das Buch trifft den Ton eines sensiblen, klugen Jugendlichen sehr gut und der Leser kann sich gut in Dec hineinversetzen. Das Buch fesselt den Leser und ist empfohlen für alle ab circa 13 Jahren.