DIE WILDNIS IN MIR

Autor*in
Mayer, Gina
ISBN
978-3-522-20074-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
336
Verlag
Thienemann
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2011
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

16-jährige Deutsche wandert Anfang des 20. Jahrhunderts nach Afrika aus

Beurteilungstext

Henrietta ist 16 Jahre alt und lebt mit ihrer Mutter in ärmlichen Verhältnissen im Jahr 1900 in Elberfeld im Wuppertal. Als ihre Mutter einen Heiratsantrag eines deutschen Missionars aus Deutsch-Südwestafrika (heutiges Namibia) bekommt, beschließen Mutter und Tochter dorthin zur Missionarsstation auszuwandern. Sie fahren über 4 Wochen mit dem Schiff von Hamburg bis Swakopmund und lernen dort sowohl ein alleinreisendes Fräulein Hülshoff als auch eine andere deutsche Familie (Fam. Cordes) kennen. Henrietta freundet sich mit der gleichaltrigen Eva an. Als sie schließlich in Bethanien beim Missionar ankommen, merkt Henrietta, dass der Missionar Herr Freudenreich ein unsympathischer Mann ist und sie es in Afrika auch nicht besser hat als vorher in Elberfeld. Die Mutter stirbt kurze Zeit später an Typhus und Henrietta flieht mit dem schwarzen Angestellten Petrus Richtung Süden, wo sie zunächst in Warmbad Fräulein Hülshoff um Hilfe bitten wollen. Der Weg dorthin ist gefährlich und anstrengend. Henrietta verliebt sich unterwegs in Petrus, was unter diesen Umständen auch nicht so einfach ist. Leider kann ihnen Fräulein Hülshoff auch nicht weiterhelfen, so dass sie sich noch weiter nach Süden durchschlagen, bis sie Familie Cordes erreicht haben. Pfarrer Cordes nimmt sich Henriettas an und sie kann sich endlich in ihrem Traumberuf als Lehrerin ausbilden lassen. Von Petrus, der zurück nach Bethanien gehen wollte, hört sie nie wieder etwas.
Ähnlich wie in Gina Mayers Roman "Die verlorenen Schuhe" handelt es sich bei "Die Wildnis in mir" wieder um eine Geschichte, bei der die Protagonistin auf Wanderschaft ist und große Entfernungen zu Fuß zurück legt. Die Beschreibungen von der Landschaft, der Kultur und den Menschen in Afrika zu Beginn des letzten Jahrhunderts sind toll. Man stellt sich alles vor und hat viele Bilder vor Augen. Das Problem der Rassentrennung und die damit verbundene unmögliche Liebe zwischen der weißen Henrietta und dem schwarzen Petrus waren vor über 100 Jahren nicht überwindbar. Obwohl sich die Geschichte am Ende für Henrietta noch zum Guten wendet, ist man als Leserin ein bisschen betrübt, weil das Schicksal von Petrus' so im Dunkeln bleibt. Man erfährt nebenher viel über die Zustände in den damaligen deutschen Kolonien. Junge Frauen - im selben Alter wie Henrietta - werden sich sicherlich mit ihr identifizieren können und dieses Buch deshalb bestimmt verschlingen.

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Diese Rezension wurde verfasst von REI.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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