Die wilden Schwäne
- Autor*in
- Andersen, Hans Christian
- ISBN
- 978-3-480-22242-1
- Übersetzer*in
- Esterl, Arnica
- Ori. Sprache
- Dänisch
- Illustrator*in
- Ovani, Germano
- Seitenanzahl
- 37
- Verlag
- –
- Gattung
- BilderbuchMärchen/Fabel/SageSachliteratur
- Ort
- Esslingen
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 4-5 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 15,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Die böse Stiefmutter hat die sieben Brüder in Schwäne verwandelt, deren Schwester aufs Land verbannt. Als der König sie nach Jahren wieder sehen will, hat die Königin sie so verändert, dass er seine Tochter nicht wieder erkennt. Die Schwan-Brüder entführen sie in ein fernes Land. Dort arbeitet sie unter Folterqualen an deren Erlösung. Der Erzbischof verhindert das fast, aber die Geschwister sind geschwinder und sie heiratet den König dieses Landes.
Beurteilungstext
Arnica Esterl folgt weit gehend der Fassung Adolf Himmels (oder bleibt eng an der Übersetzung Albrecht Leonhardts), kürzt aber an wenigen Stellen so, dass die Geschichte zu haken beginnt. Das liegt aber auch an der Vorlage des Originals, die einige problematische Textstellen enthält: die Bräune der Königstochter ist Hässlichkeit gleich gesetzt, erst wieder weiß geworden ist sie schön; die Leichen fressenden Lamiens sind mir unbegreiflich und warum Andersen ausgerechnet den Erzbischof zum Erzfeind macht, mag aus seiner Geschichte verständlich sein, wird von Kindern heute kaum verstanden - wenn sie überhaupt jemals von einem Erzbischof gehört haben. Aber dies ist eben ein Märchen, und da geht es mitunter wunderlich zu. Das Happy-End ist anders ja auch nicht erklärbar.
Aber der Ton der Geschichte ist wehmütig und romantisch, das verklärt auch die konkreten Aussagen und Esterl hält diesen Ton konsequent durch, so dass der Vorleser sich dem anpassen muss, der Zuhörer tut es mit Gewissheit.
Ovani hat das Märchen kongenial illustriert: Die Textblöcke sind mit zarten Farben unterlegt, der weiße Blattrand unterstreicht den Gemäldecharakter, der auch in den ganz- und teilseitigen Bildern erhalten bleibt. Ausschließlich in Pastellfarben gehalten, die Formensprache entfernt an den Jugendstil erinnernd, vermitteln die Illustrationen den Traumcharakter des Märchens. Die manieristischen Gesten der Figuren korrespondieren mit den neueren Theaterinszenierungen Robert Wilsons, die großflächigen Sujets, nur wenig farblich nuanciert, verweisen auf die Bedeutung der Träume der Prinzessin.
Ein Bilderbuch, das seinen Reiz über lange Jahre beibehalten wird.