Die Weihnachtsgeschichte
- Autor*in
- –
- ISBN
- 978-3-629-01311-8
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Archipowa, Anastasia
- Seitenanzahl
- 26
- Verlag
- Pattloch bei Droemer
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2006
- Lesealter
- 4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 12,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Ein Bilderbuch nicht nur für Kinder . Es setzt die Weihnachtsgeschichte atmosphärisch ins Bild und lehnt sich dabei ganz eng an den Text des Lukasevangeliums an.
Beurteilungstext
Das Bilderbuch beweist, dass die Weihnachtsgeschichte noch nicht auserzählt ist. Es ist nicht speziell für Kinder aufbereitet, entgeht so einer verniedlichenden Weihnachtskitschfalle und vermittelt die christliche Botschaft des Weihnachtsfestes in Text und Bild unverfälscht.
Kunstgeschichtlich lehnt sich dieses Bilderbuch an die figürliche Darstellung der Ereignisse um die Geburt Christi an, wie sie viele Kinder über reich ausgestattete Weihnachtskrippen oder auch über Krippenspiele kennen. Den Stern von Bethlehem und die drei Weisen aus dem Morgenlande aber findet man hier nicht . Die Aussage fußt nahezu wörtlich auf dem Bibeltext des 2. Kapitels des Lukasevangeliums, das den Gottesdiensten am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag zugrunde liegt:
“Es begab sich aber zu der Zeit, dass vom Kaiser Augustus der Befehl ausging, dass der gesamte Erdkreis aufgezeichnet werde.. . Alle gingen, sich eintragen zu lassen, ein jeder in seine Stadt...”
Zwölf große, doppelseitige Panoramabilder widmen sich diesem Ereignis und gestalten es sowohl aus religiöser als auch geschichtlichen Perspektive. Die Bildtafeln erzählen eine fortlaufende Geschichte über die Volkszählung, die Reise Josefs und Marias von Nazareth nach Bethlehem, das Kindlein in seiner Krippe im Stall, die Verkündung der Geburt des Messias an die Hirten durch einen Engel, das Erscheinen himmlischer Heerscharen und ihre Lobpreisung Gottes - “Ehre ist Gott in der Höhe und auf Erden Friede unter den Menschen” - schließlich die Weiterverbreitung dieser Botschaft durch die Hirten als ein Wunder...
Die Illustrationen dominieren den Text, inszenieren ihn wie in einem Dokumentarfilm, stellen dabei Land und Leute anschaulich in den Mittelpunkt und schaffen so eine konkrete Vorstellung über das Geschehen. Man kann sie wie Gemälde in einer Galerie, für die man sich besonders interessiert, lange und mit ästhetischem Genuss immer wieder betrachten. Es sind friedvolle, emotional wirkende, deutungsoffene Stimmungsbilder, die die Personen und ihre Körpersprache in den Mittelpunkt stellen. Über ihre Kleidung und verschiedene Gebrauchsgegenstände, über angedeutete Architekturelemente und Landschaften im Hintergrund vermitteln sie alltägliches Leben in vergangener Zeit. Alles wirkt natürlich. Davon abgehoben sind die Bilder religiösen Inhalts, die für sich stehen. Der Engel erscheint den Hirten, traditionell gemalt, als vermenschlichtes geflügeltes Wesen am grün - blau gefärbten Himmel als Symbol der Hoffnung und Hinweis auf Christus. In der Farbgebung wird der liturgische Farbkanon auch an Maria sichtbar, über ihrem roten Obergewand trägt sie häufig einen blauen Überwurf.
Es lohnt sich, bei der Rezeption des Bilderbuches mit Kindern auch den Text gründlich zu betrachten, ihn zu lesen, zu hören, vorzutragen. Satzbau, Wortwahl und Klanggestalt der Sprache animieren dazu, über die Geschichte der Bibel als Kulturgut der Menschheit und die Verdienste Luthers bei ihrer Übersetzung ins Deutsche ins Gespräch zu kommen.