Die Waschanlage der Schutzengel

Autor*in
Steckelmann, Petra
ISBN
978-3-943833-35-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Brink, Mele
Seitenanzahl
170
Verlag
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Aachen
Jahr
2019
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Die Eltern des zehnjährigen Justin erben eine Tankstelle mit Autowaschanlage an der Südküste Englands. Das Besondere daran: sie liegt mitten in einem Naturschutzgebiet. Im Haus finden die Eltern mehrere Kisten voller Geldmünzen. Wer braucht eine Waschanlage, wo keine Straße vorbeiführt? Und wo kommt das Geld her? Als Justin nachts ein Geräusch in der Waschanlage hört, sieht er nach und kommt einem großen Wunder auf die Spur.

Beurteilungstext

Schon ihr drittes Kinderbuch hat nun die bekannte Autorin Petra Steckelmann in dem kleinen, feinen Aachener Kinderbuchverlag Edition Pastorplatz mit dem Roman für Kinder "Die Waschanlage der Schutzengel" veröffentlicht. Nach den beiden Bilderbüchern "Die Nachtschwärmer" und "Ich bin Mimi" hat sie nun ein Kinderbuch für Kinder ab 8 Jahre vorgelegt und reist mit ihren Lesern nach England. Dort haben die Eltern des zehnjährigen Justin eine Tankstelle mit Autowaschanlage vom Großonkel Anthony an der Südküste Englands geerbt. Das Besondere daran: sie liegt mitten in einem Naturschutzgebiet, ohne dass eine Straße vorbeiführt. Im Haus finden die Eltern mehrere Kisten voller Geldmünzen. Wer braucht eine Waschanlage, wo keine Straße vorbeiführt? Und wo kommt das Geld her? Als Justin nachts ein Geräusch in der Waschanlage hört, sieht er nach und kommt einem großen Wunder auf die Spur.
Dieses Erzählung ist einfach zauberhaft. Herzenswärme, eine Prise Poesie, hier und da auch liebenswerte-schräge Typen sowie ein großes Mysterium steckt da drin. Warum passen Schutzengel auf uns auf? Wie schaffen sie es, immer rechtzeitig da zu sein? Und wenn doch ein Unglück passiert, warum fehlte der Schutzengel? Diese Fragen als Kinderfragen einfach abzutun ist oberflächlich. Denn auch der wache Erwachsene, der die feinen Nuancen des Mehr zwischen Himmel und Erde sieht, fragt sich doch hin und wieder, wer in einer brenzligen Situation auf ihn aufgepasst hat. Diesem Mysterium widmet sich Petra Steckelmann in ihrer Geschichte, die sie gekonnt, spannungsreich und mit viel Liebe zu den Figuren und zu den Kinder-Lesern erzählt. Sie beherrscht dabei die Zwischentöne und gibt ihren Figuren Charakter. Zum Glück reduziert sie die handelnden Figuren, bleibt auf den Ort der Geschichte konzentriert. So hat sie Raum, die Tiefe der Erzählung auszubauen: kleine philosophische Gedanken dort, ein bekannte Alltagssituation da. Ein wenig schräg ist die Handlung manchmal. Sie baut fantastische Elemente mit ein - aber alles bleibt im Plot rund. Nur manchmal ist man als Erwachsener über Justin erstaunt, der sich mal hier, mal dort anders verhält, als man es von einem Zehnjährigen vermutet. Er ist noch sehr Kind, noch keineswegs ein Pubertierender. Er sieht das Magische und hat die Fantasie.
In ihrer bekannten Art hat Mele Brink mit Vignetten Szenen in Bildsprache eingefangen - comicartig, da mal überzogen, keineswegs niedlich, dort mal kantig und doch immer sehr prägnant. Sie bleibt in Grautönen, nimmt sich mit den Bildern zurück und gibt dem Text die Hauptbühne. Sie konzentriert sich auf die Figuren im Vordergrund. Der Hintergrund ist zwar typisch für die Küste von Dover gestaltet und doch im Detail reduziert.
Zu einer fantastischen Reise zum Abtauchen für einfach schöne Lesemomente lädt Petra Steckelmann mit ihrem Kinderbuch "Die Waschanlage der Schutzengel" ein. Es ist ein Genuss, das Buch zu lesen, zu schwelgen. Wie in einem magischen Kokon verbringt der Leser die Zeit und kehrt immer wieder sehnsüchtig zurück. Fürsorge, da sein und dieser magische Zauber, den Kinder spüren, steckt in dem Buch drin. Die hoffnungsvolle, lebensbejahende, empathische Geschichte verzaubert sofort und wäre auch als Schullektüre geeignet.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von BW; Landesstelle: Sachsen.
Veröffentlicht am 02.08.2020

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