Die Warnung
- Autor*in
- Banscherus, Jürgen
- ISBN
- 978-3-401-05595-4
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 195
- Ort
- Würzburg
- Jahr
- 2005
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 13,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Vor dem Geschäft des Fotografen findet Simon eine sauber abgetrennte Hand. Mit den Erklärungen des Fotografen und auch der Mutter, die bei der Kriminalpolizei arbeitet, ist Simon nicht zufrieden. Er ermittelt auf eigene Faust und stößt bald auf eine geheime Bruderschaft, in die auch noch zu allem Unglück die Mutter verwickelt scheint...
Beurteilungstext
Wieder ein überaus spannender Thriller von Jürgen Banscherus, der intelligente Unterhaltung bietet. Seine Spannungseffekte weiß Banscherus so einzusetzen, dass der Leser die gleiche emotionale Reaktion zeigt, den gleichen Nervenkitzel verspürt wie Simon, die Hauptfigur, die dem Leser bereits aus dem Roman “Das Lächeln der Spinne” bekannt ist. Wie Simon, durchschaut auch der Leser bis zum Schluss nicht die Zusammenhänge, die hinter den (vermuteten) Verbrechen stehen, und immer wieder steigern unerwartete Wendungen im Geschehen die Spannung.
Wie in vielen seiner Romane zeigt sich auch hier das gesellschafts- und sozialkritisches Engagement des Autors. Wieder steht bis zu einem gewissen Grad die familiäre Situation von Simon und der allein erziehenden, zu Hause und bei der Kriminalpolizei überforderten Mutter im Mittelpunkt, diesmal umso mehr, als Mirjam in die schrecklichen Machenschaften verwickelt scheint.
Zu den gesellschaftskritischen Aspekten tritt in der “Warnung” ein weitere hinzu: Banscherus beschäftigt sich mit einer geheimen Bruderschaft, einer religiösen Sekte, deren Anführer kraft seiner Persönlichkeit die Menschen (auch Mirjam) in seinen Bann zieht und sie um ihre Ersparnisse prellt. Wohl durchdacht ist das Konzept des Romans, und der Leser vollzieht seine tiefgehenden Erkenntnisse zusammen mit Simon, bekommt also keine Ermahnungen oder fertige Einsichten serviert.
Am Ende wieder ein Schluss, der überzeugt: En relativ befriedigender Ausgang der Geschehnisse, der gut zu ertragen ist. Simon, der entführt wurde, wird gerettet, Mirjam erkennt, wie sie in der Bruderschaft hintergangen wurde, und hat kriminalistischen Erfolg mit dem Fall. Doch nirgendwo ein kitschiges, wohlgefälliges Happy end - viele Probleme werden bleiben, so wie das Leben nun einmal spielt.