DIE WAHRHEIT, WIE DELLY SIE SIEHT

Schlagwörter

• Familie
• Freundschaft
• Gewalt

Teaser

Das Leben aus der Perspektive von Delly, die einiges anders sieht und sehr emotional große Geheimnisse aufdeckt

Beurteilungstext

Delly ist ein etwas hyperaktives Mädchen, das oft in Ärger verwickelt ist, weil sie einige Dinge anders sieht als die normalen Menschen. Das ändert sich, als Delly die stumme Ferris Boyd kennenlernt und sich mit ihr anfreundet. Gemeinsam mit Dellys Bruder entwickelt sich eine liebevolle Freundschaft, aus der alle Beteiligten etwas für sich mitnehmen können. Das Buch ist toll! Die Sprache ist klug gewählt, weil man Dellys Gedanken nachvollziehen kann. Sie sehnt sich nach Anerkennung. Andere sollen stolz auf sie sein. Was wie ein witziges Kinderbuch beginnt, lässt spätestens ab Seite 160 erahnen, dass es hier um etwas ganz anderes geht. Warum spricht Ferris Boyd nicht und möchte aussehen wie ein Junge? Warum darf man ihr nicht zu nahe kommen? Mich wunderte beim Lesen, dass die Erwachsenen so gut wie keine Rolle in dem Buch spielen. Dellys Mutter ist permanent überarbeitet und hat für die sechs Kinder keine Zeit. Lehrer in der Schule müssten theoretisch Therapeuten einschalten, wenn so ein Fall wie Ferris Boyd auftaucht, aber beim Lesen hat man eher das Gefühl, dass andere Kinder hier die Rolle der Therapeuten übernehmen. Besonders berührend ist neben der Missbrauchsgeschichte, die Delly bei Ferris Boyd aufdeckt, auch die Geschwisterliebe, die Delly mit ihrem Bruder RB verbindet… Ein Buch, das mir lange im Gedächtnis bleiben wird und das ich allen Menschen sehr empfehlen kann.