die wahrheit über Mary Walker

Schlagwörter

• Familie
• Gender/Geschlecht

Teaser

Die neugierde und eine gewisse selbstgerechtigkeit der halbwüchsigen Robin lösen eine nachhaltige katastrofe für zwei familien aus.

Beurteilungstext

Aus finanziellen gründen muss die mutter der leicht pubertär-hysterischen Robin ein zimmer der wohnung vermieten. Es zieht eine krankenschwester ein. Da die aber jetzt in Robins ehemaligen zimmer wohnt, ist das mädchen ihr nicht wohlgesonnen. Vermutlich mehr aus rachegelüsten denn aus reiner neugierde stöbert Robin in den sachen der untermieterin herum und liest in deren tagebuch. Das herzklopfen ob dieser untat teilt sich dem leser unmittelbar mit. Robin entdeckt, dass die krankenschwester zwei kinder hat, diese sehr liebt und vermisst, aber nicht mehr mit ihnen zusammmenlebt, weil ihr mann sie misshandelt hat.
Was nicht sein darf, kann nicht sein, also macht Robin die restfamilie ausfindig, arrangiert ein treffen zwischen mutter und tochter - und macht die familiäre katastrofe perfekt. Alle pläne der mutter ihre kinder zu sich zu nehmen, sie vor dem vater zu bewahren, sind fehlgeschlagen. Zwei welten prallen heftig aufeinander; die heile, bürgerliche welt der Robin, mit getrennt lebenden, sich aber gut arrangierenden eltern und die kaputte welt der Mary Walker mit dem gewalttätigen mann und vater.
Robin lernt nichts aus der von ihr erzeugten katastrofe, allenfalls im count-down, als der vater seine frau bei Robin sucht, die natürlich in diesem augenblick alleine ist.
Stoff für einen action-film. Spannend zu lesen, dennoch haftet der erzählung eher etwas voyeuristisches an als für eine kritische auseinandersetzung mit den angeschnittenen problemen zu sorgen