Die Vulkanos sind bombig

Autor*in
Gehm, Franziska
ISBN
978-3-7855-7659-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Harvey, Franziska
Seitenanzahl
70
Verlag
Loewe
Gattung
Fantastik
Ort
Bindlach
Jahr
2014
Lesealter
8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
7,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Zwischen siedenden Sümpfen, eisigen Gletschergiganten und der Nebelpampa leben die Vulkanos: Kleine Wesen „mit Feuer im Hintern“, die Feuer pupsend in ihren gemütlichen Vulkanen wohnen. Doch eines Tages ist Kratos kleiner Hausdrache Smok verschwunden! Ob das wohl mit der dicken Nebelschicht zu tun hat, die das Land der Vulkanos seit Tagen einhüllt? Mit seiner Freundin Flambia macht Krato sich auf die Suche nach Antworten...

Beurteilungstext

„Die Vulkanos sind bombig“ ist der zweite Band der neuen Vulkanos-Reihe. Es handelt sich um eine Abenteuererzählung mit Witz und Spannung für das erste Lesealter. Krato und Flavia, die beiden kleinen Vulkanos, treffen bei ihrem Abenteuer auf gefährliche Löcher im Boden, riesige Würmer unter der Erde und einen zugefrorenen See, der dringend aufgetaut werden muss. Wie gut, dass Vulkanos Feuer pupsen können!
Die Spannung wird vor allem durch die Suche nach Smok, dem kleinen Drachen aufrecht erhalten. Die gefährlichen Orte und Kreaturen, denen die beiden Freunde begegnen, entpuppen sich dagegen nach einer kurzen, für Erstleser durchaus erträglichen Schrecksekunde als harmlos. Dass der nachhaltige Gruseleffekt ausbleibt, ist unter Anderem auch den Illustrationen zu verdanken, die jede Seite schmücken. Sie zeigen niedliche, comicartige Vulkanos mit knubbeligen Knopfnasen im Stil des Bilderbuches „Irgendwie Anders“, die durch eine einladende, in violettes Licht getauchte Höhlenlandschaft klettern. Selbst die riesigen Höhlenwürmer sehen auf den zweiten Blick aus wie freundliche „Kringelkreaturen“ mit Kulleraugen und lustig abstehenden Härchen.
Der Text ist in recht großen Buchstaben abgedruckt und in kurze Kapitel gegliedert, die selten mehr als sechs Seiten umfassen. Die Satzstruktur ist eher einfach gehalten, aber abwechslungsreich genug, um nicht verkümmert zu wirken. Häufige wörtliche Rede lockert den Textfluss auf. Insofern eignet sich das Buch hervorragend für Erstleser.
Die verwendete Sprache ist originell und gespickt mit klingenden Wortspielen. Beispielsweise neigt Krato zum Ärgernis seiner Freundin Flambia dazu, das Geschehen in Reimform zu kommentieren und erinnert damit ein wenig an das Sams (eine vom restlichen Text abgesetzte Formatierung der Reime, die dem Versmaß entspricht, wäre hier übrigens ratsam gewesen). Auch witzig abgeänderte Sprüche wie „Quatsch mit Lava“ und lustige Flüche wie „verflixter Funkenfurz“ sorgen für ein vergnügliches Leseerlebnis. Mit dem Pupsen und Rülpsen hat die Autorin es nach erwachsenem Empfinden etwas übertrieben – streckenweise kommt es gefühlt in jedem dritten Satz vor – doch manch ein junger Leser wird wohl genau diese Passagen genüsslich verschlingen und rezitieren. Im Dienste der Lesesozialisation kann der um die Erziehung besorgte Pädagoge hier ruhigen Gewissens ein Auge zudrücken.
Einfallsreich gestaltet sich auch das „Drumherum“ der Geschichte: Eine detaillierte bunte Landkarte vom Land der Vulkanos schmückt das vordere und hintere Vorsatzblatt des Buches; eine wie auf Pergament notierte Einleitung klärt Einsteiger über das Land der Vulkanos auf; parallel dazu findet sich hinter dem letzten Kapitel eine ebenfalls auf Pergament notierte Anleitung zum Basteln einer Rumsbombe, wie Krato und Flambia sie verwendet haben; schließlich werden auf der letzten Seite zwei weitere Vulkanos in Text und Bild vorgestellt: die Autorin und die Illustratorin. Das Gesamtkonzept ist damit so rund wie die leckeren Brennesselklopse von Kratos Mama.

Vielleicht nicht jedermanns Sache, aber ein für Erstleser wirklich empfehlenswertes Buch. Keineswegs furztrocken und erfrischenderweise in der Zielgruppe nicht auf ein Geschlecht festgelegt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von nv.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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