Die verlassene Mondstation

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Teaser

Band 8 der speziell für Erstleser neu aufbereiteten Kinderbuchserie. Die Geschwister Anne und Philipp erleben Abenteuer auf dem Mond.

Beurteilungstext

„Das magische Baumhaus“ ist eine Buchreihe für Kinder, welche die beiden Protagonisten in verschiedene Abenteuer verwickelt, sei es mit Mumien, Dinosauriern, Piraten oder Rittern. In der Junior-Fassung wurden diese Bücher nun gekürzt und für ein noch jüngeres Erstlesepublikum aufbereitet. Entsprechend einfach ist auch die Folge „Die verlassene Mondstation“ gehalten.

In einer Vollmondnacht gehen die Geschwister Anne und Philipp in ihr Baumhaus, um einen „vierten Gegenstand“ zu finden. Im Baumhaus liegt ein Buch über den Mond. Nur Augenblicke später befinden die beiden sich bereits dort.

Philipp und Anne finden Raumanzüge und verlassen das kuppelartige Gebäude, in dem ihr Baumhaus gelandet ist, um den fremden Planeten zu erkunden.
Nach Abenteuern mit einem mysteriösen fliegenden Raumfahrer, einem Meteoriten und einem kippeligen Mondfahrzeug kehren sie in die Basisstation zurück und erkennen, dass eine mitgereiste Maus der gesuchte Gegenstand ist. Diese verwandelt sich in die Fee Morgan und begleitet die Kinder zurück zur Erde.

Dem Alter der Zielgruppe entsprechend sind die Sätze in diesem Buch kurz gehalten. Ein Großteil davon sind wenig relevante Dialoge. Allein sieben Mal sagt eines der Kinder „Oh Mann!“, weitere wiederkehrende Äußerungen sind „Auweia!“, „Oh nein!“ oder „Wow!“. Fast jeder gesprochene Satz endet mit einem Ausrufezeichen.

Die Kinder kommentieren und begründen ihr Handeln, damit es sich den kleinen Leserinnen und Lesern erschließt. Dabei wird diesen allerdings nur wenig Abstraktionsfähigkeit zugetraut; vieles wird unnötig stark hervorgehoben und betont.

Andererseits bleiben die zahlreichen Anspielungen der Fee Morgan auf die Artussage (Camelot, Merlin) für Kinder im Erstlesealter ohne Hintergrundwissen unverständlich. Dasselbe gilt für das Zitat „Sesam, öffne dich!“ (mit dem auch ein Kapitel überschrieben ist).

Inhaltlich ist „Die verlassene Mondstation“ eine Aneinanderreihung abstruser und logikferner Begebenheiten. Vieles verweist auf die anderen Bände der Reihe, ohne deren Kenntnis die Motivation und Zielsetzung der Figuren unklar bleibt. Der Versuch, märchenhafte/fantastische Elemente und Wissensvermittlung zu kombinieren, scheitert an logischen Schwächen. So wird beispielsweise mehrfach betont, dass es auf dem Mond keinen Wind und kaum Gravitation gebe, doch in der Illustration weht die amerikanische Flagge straff am Mast, und nach einem Meteoriteneinschlag „legt sich“ rasch der aufgewirbelte Staub.

Insgesamt hat das Buch eine sehr amerikanische Anmutung, was nicht nur an der mehrfachen Erwähnung von Pennsylvania liegt, sondern auch am klischeetreuen, gekünstelt wirkenden Verhalten der beiden Kinder, das an US-Familien-Fernsehserien der sechziger Jahre erinnert.

Die Illustrationen von Jutta Knipping setzen die geschilderten Ereignisse und Figuren sehr gut um. Sie überfordern den kleinen Leser nicht durch übertriebene Detailgenauigkeit, sondern liefern mit klarem Strich und in harmonischen Farbspektren die wesentlichen Bildinformationen. Mit Ausnahme der erwähnten Flagge sind die Illustrationen gut auf den Text abgestimmt.