Die verflixten Fälle aus Gallien und Germanien

Autor*in
Mielke, Germund
ISBN
978-3-927655-57-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Mielke, Germund
Seitenanzahl
112
Verlag
Metz
Gattung
Krimi
Ort
Gaggenau
Jahr
2004
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
11,30 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Diesmal muss der gewesene Ädil Antonius aus Pompeji aus geschäftlichen Gründen nach Gallien und Germanien. Begleitet wird er von seiner Nichte Julia und seinem Neffen Marcus. Da der Ruf des Antonius als fähiger Ermittler bereits dorthin gelangt ist, wird er auch diesmal um Hilfe zur Lösung von Kriminalfällen gebeten. Tatkräftig wird er von Marcus und Julia unterstützt - und dem Leser.

Beurteilungstext

Auch in diesem Band wird Spannung und Wissensvermittlung hervorragend vereint. Zunächst muss die hohe Informationsfülle in den Geschichten erwähnt werden; selten erfährt man so viel über das alltägliche Leben und wenig bekannten Dingen (z.B. über die Modlitäten der Betreibung eines Bergwerkes, S. 85f.) oder über die Geschichte Galliens und Germaniens. Die Karten, die sich in den Geschichten finden, sind Ausschnitte aus einer großen, farbigen Karte, die beigegeben ist. Die Karten zeigen eine sehr gute Mischung von allgemeiner Übersicht über die Geographie und Verkehrswege und feine Details von Lokalitäten (z.B. Städte). So gewinnt der Leser einerseits einen geographischen Überblick, andererseits wird sein Blick auf bestimmte Punkte gelenkt. Ganz ausgezeichnet sind die Illustrationen insgesamt, besonders gilt dies für die Darstellung der Organisation einer römischen Legion und die Waffen eines Legionärs und die Übersicht über die römischen Münzen: alle sind sachlich richtig, hochdetailliert (und trotzdem sehr gut alles erkennbar) und sehr lebendig. Hier wird jeder Geschichts- und Lateinlehrer für Demonstrationszwecke im Unterricht fündig.
Weiteres Sachwissen wird “unter dem Strich” vermittelt.
Die Geschichten verlangen zur richtigen Lösung ein genaues Lesen, wobei auch die Abbildungen genau zu betrachten sind (Lösungen finden sich hinten im Buch); positiv ist, dass Erkenntnisse und erworbenes Wissen aus früheren Fällen bereit gehalten werden muss. Der Schwierigkeitsgrad der Sprache erscheint dem Lesealter “Lesemeister” durchaus angemessen, jedoch gibt es Verstösse gegen die deutsche Grammatik (s.u.).
Auch die Erklärungen der Namen und Begriffe am Ende sind (fast) ohne Fehl und Tadel. Bemerkenswert ist zum Schluss der Hinweis auf die Internetseite zum Limes.
Leider schwächelt das Buch in einigen Punkten: So spricht Mielke vom Jahre 0, das es nicht gab; andere Fehler sind: S. 76 Legion I Germanica (statt: legio), S. 111: mansione (statt: mansio). Schlimmer sind aber harsche Verstösse gegen die deutsche Sprache: mehrfach finden sich Befehlsformen wie; “nehme”, “gebe”, gieße” u.a. (z.B. S. 57); ferner muss man sich fragen, warum Mielke die für heutige Begriffe etwas skurril-unappetitlichen Rezepte des A(!)picius (S.57) gewählt wurden.
Trotzdem ist auch dieses Buch äußerst zu empfehlen, besonders Geschichts- und Lateinlehrern.
Ein Rätsel aber bleibt dem Gutachter ungelöst und bereitet ihm nach wie vor schlaflose Nächte: Warum wird vom Kochbuch eines E(?)picius gesprochen, obwohl die beiden Handschriften, die den Text transportieren, Vat. Urb. 1146 und Cheltenham Philipp. 275, den Namen A(?)picius überliefern. Absicht oder Autorenfehler?

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von eb.
Veröffentlicht am 01.01.2010

Weitere Rezensionen zu Büchern von Mielke, Germund

Mielke, Germund

Die verflixten Fälle aus Gallien und Germanien

Weiterlesen
Mielke, Germund

Die verflixten Fälle aus Rom

Weiterlesen
Mielke, Germund

Die verflixten Fälle aus Pompeji

Weiterlesen