Die verflixten Fälle aus Gallien und Germanien

Autor*in
Mielke, Germund
ISBN
978-3-927655-57-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Mielke, Germund
Seitenanzahl
112
Verlag
Metz
Gattung
Krimi
Ort
Gaggenau
Jahr
2004
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
0,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Auch wenn der Autor sich nicht entscheiden kann zwischen Sachbuch und Krimi - wir können die neun Fälle lösen (wenn wir können) und wir erfahren ganz viele Einzelheiten über das Leben um 60 n. Chr.

Beurteilungstext

Eine schöne Idee, Geschichte für Kinder und Jugendliche in Kriminalfälle zu verpacken, die man selbst nachvollziehen kann. Ebenso ist das Konzept zu loben, dass der Text mit vielen Skizzen und schwarz-weißen Graphiken begleitet wird wie mit kursiv gesetzten Fußnoten (die leider nicht immer passend auf der jeweiligen Seite sind).
Schade, dass der Lesefluss zu oft gebremst wird, weil Germund Mielke seine sehr sorgfältigen Recherchen über die damalige Zeit (wir befinden uns im Jahr 60 n. Chr.) auch immer und auf fast jeder Seite in der jeweiligen Geschichte anbringen will. Beschränkte er sich hierbei auf die Fußnoten (kursiv), würde die Geschichte um die beiden Kinder Julia und Marcus sowie ihrem Onkel Antonius viel lesefreundlicher, spannender, flüssiger daherkommen.
Jeder Kriminalfall hat ein Zeichen, das im ersten Anhang wieder auftaucht. Dort wird geklärt, wie die Kinder den Fall lösten - da hätten wir auch drauf kommen können! Krimis für Kinder in der Agatha Christie Tradition: Whodunnit?
Im zweiten Anhang werden Begriffe geklärt, die keinen Platz in den Fußnoten fanden oder so wichtig sind, dass sie noch einmal besonders herausgestellt werden müssen: Was ist ein Ädil, ein Legionär, was bedeutet Liquamen? Welche Orte kommen im Buch vor, wie heißen die Flüsse auf deutsch und auf lateinisch? Eine vierfach große Ladkarte gibt Übersicht und Nachvollziehbarkeit.

Fazit: Ein tolles Buch und offensichtlich sehr gut recherchiert; als Sachbuch in Text und Bild hervorragend geeignet; als Ergänzung für den Latein-Unterricht allemal. Die Kriminalfälle sind so gut konstruiert, dass der Leser ebenfalls eine Chance hat, die Lösung zu erkennen.
Alles zum Besten also? Nein, es gibt leider ein Problem, und das beginnt mit dem Beginn des Buches: G. Mielke erzählt seine Fälle nicht flüssig und spannend, nicht frei von "Pädagogik". Ein Kind liest nur weiter, wenn das Interesse geweckt ist und bleibt.
Leselust zuerst, dann kommt der Rest von ganz allein. Vielleicht gibt es ja einen Co-Autor, einen Geschichtenerzähler, der mit einspringen kann …
Dennoch: Alles in allem für Kinder ab 13 Jahre (gut) geeignet.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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