Die verborgene Seite des Mondes
- Autor*in
- Babendererde, Antje
- ISBN
- 978-3-401-06170-2
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 311
- Verlag
- Arena
- Gattung
- Erzählung/Roman
- Ort
- Würzburg
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 14,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Roman über ein junges Mädchen (Mischlingskind), das seine äußerst problematische Verwandtschaft in Amerika kennen lernt.
Beurteilungstext
Vom Titel her erwartet der Leser etwas ganz Anderes. Aber diese Frage nach der verborgenen Seite des Mondes taucht bei einem Gespräch der beiden Protagonisten nur fast beiläufig auf, spielt dann weiter keine Rolle.- In diesem Roman werden eine ganze Reihe aktueller Probleme angesprochen: Geschichte, Länderkunde, Rassen-und Behindertenkonflikte, soziale Fakten, Gewalt und Drogen, natürlich auch Liebe und Sex.-
Julia, 15 Jahre alt, die Hauptperson, ist ein Mischlingskind. Ihre Mutter eine Deutsche heiratete eine amerikanischen Indianer. Bei einem Autounfall kommt er ums Leben und stürzt dadurch seine Tochte Julia in tiefe Trauer und fast Verzweiflung. Sie will die Heimat ihres Vaters( Shoschonen-Land) kennen lernen und fliegt mit ihrer Mutter dort hin. Was sie bei den Großeltern antrifft schockiert sie. Die Ranch, auf der die beiden Alten sich abmühen, ist herunter gekommen .Alles ist verlottert und in einem eklatanten Zustand. Die beiden alten Großeltern ( der Opa ist taub, die Oma zwar resolut, aber eigensinnig und ablehnend) dazu kommt noch ein schwerbehinderter Enkelsohn, der wahrscheinlich atomstrahlen-geschädigt ist und ein drogenabhängiger, gewalttätiger Sohn, der seine eigenen Wege geht, sind von dem Besuch ihrer Enkelin wenig begeistert. Kein Ort, an dem Julia sich wohlfühlen oder gar glücklich sein kann. Wenn da nicht auch noch ein Junge, Simon, der stottert und körperversehrt ist, wäre, der wortlos seiner Arbeit nachgeht. Ausgerechnet in diesen Simon, von den anderen als Stotterheini verspottet, verliebt sich Julia. Simon, der Karl Marx liest, eigentlich wenig gebildet ist, aber philosophische Gedankengänge entwickelt, bindet sich immer mehr an Juli (oder umgekehrt). Romantisches Beisammensein führt auch zu erstem Sex. Der Großvater verunglückt, muss ins Krankenhaus, Julia reist mit ihrer Mutter ab nach Deutschland, der verzweifelte Simon, der von dem Drogensüchtigen verfolgt wird, muss um sein Leben fürchten.- Die Geschichtet endet hier, lässt den Leser allein mit seinen spekulativen Gedanken, wie das Leben für alle Beteiligten wohl weiter geht. Aber das wäre wohl Stoff für einen weiteren Roman.
Insgesamt eine recht spannende Geschichte, wenn sie auch in etwas zu epischer Breite angelegt ist und den Leser mitunter einen zügigeren Fortgang wünschen lässt. Auf jeden Fall lernt er einen Geschichte voller sozialer Probleme kennen, die ihn betroffen macht und ihm auch ein anderes Amerika zeigt. Der Roman wird stellenweise zur Sachkunde.
Jungen Lesern, ab dem 16. Lebensjahr, die auch vor dicken Büchern nicht zurück schrecken, ist dieser Roman zu empfehlen.