Die unsinkbaren Drei. Die unglaublichen Abenteuer der besten Piraten der Welt

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Teaser

Der Kapitän wirft seine meuternden Piraten über Bord, die beiden zufällig ankommenden Seemänner sind ausbaufähig. Vielleicht. Eine humorvolle und toll illustrierte Geschichte, bei der nur die beigelegte CD nicht so gut passt.

Beurteilungstext

Ein bisschen Klamauk, ein bisschen Spiel mit der Glorifizierung des Piratenwesens durch die Erschaffung einer Person, die sehr sympathisch aber gar nicht gefährlich ist, eher sogar ein wenig lächerlich.
Nachdem der Piratenkapitän Flitschauge (zugleich Erzähler der Geschichte) seine alte, meuternde Mannschaft den Wellen übergab, war er gar nicht so unfroh, als sich innerhalb kürzester Zeit eine neue Crew ankündigte. Crew ist vielleicht übertrieben, denn es handelt sich um den Koch mit dem passenden Namen "Gräte" und den etwas langsamen aber analysefähigen "Bumskopp", der immer und überall Dritter ist. Der erste ist - trotz seines Berufs - sehr dünn, ist Fischstäbchenliebhaber und immer sehr schnell in seinen Aktionen, die dann nicht immer sehr passend sind, oft aber "Vollzack!". Der andere singt (leider) viel und ist nicht nur sehr langsam im Verstehen, sondern noch viel langsamer im Sprechen. Dabei ist auch die Wortwahl sehr eingeschränkt und bleibt oft im "Mmh" oder "Eeh" oder "Pschscht".
18 Kapitel umfasst das Buch, das das Zusammenfinden und Zusammenleben der drei Piraten mit Augenzwinkern erzählt. Wir merken, dass sie alle sehr einfach sind, immer viel Glück auch im Pech haben. Wir könnten uns lustig machen über die drei Piraten, weil wir viel schlauer sind, aber Wilhelm Nünnerich gelingt es, dass wir das überhaupt nicht nutzen, nicht einmal nutzen wollen. Sehr sympathisch also.
Die Illustrationen von Thomas Drähne geben dem vorrangigen Text insofern eine Struktur als sie bestimmte Inhalte verstärken. Hier wird ein altes gerolltes Schriftstück dargestellt, dort das erste (?) Zusammentreffen von Gräte und Bumskopp. Der eineinhalb-zeilig gesetzte Text wird oft um die Bilder geleitet, die sich dann und wann mit Recht auch eine ganze Seite nehmen.
Eine schöne Geschichte also mit entsprechenden Illustrationen.

Die CD mit fünf Liedern jedoch überzeugt nicht. Sie erfüllt ihre Aufgabe, der Geschichte einen dritten Bereich zu geben, nicht. Vier Texte werden abgedruckt, der erste ist zum Teil am Ende der Geschichte gedruckt.
Was erwarte ich von Liedern zu diesem Buch? Mitsingen, Humor, eingängige Refrains, schmissige Noten, Akkorde zum Nachspielen für die Nachbehandlung, das Nachsingen. Nichts davon trifft zu. Die Lieder werden durch viele Zwischentexte unterbrochen, es gibt keine Möglichkeit, in einen Chorus einzustimmen. Die Instrumentierung mit Akkordeon ist passend für die See, auch das Banjo und die Gitarre sind denkbar, aber sie sind nicht hilfreich für Eltern oder Erzieher*innen im Bereich Nach-/ Mitsingen. Schade, macht die CD sich also nur optisch gut für das Gesamtkonzept, verändert allerdings die Gesamtbewertung.