Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket
- Autor*in
- Boyne, John
- ISBN
- 978-3-596-85576-6
- Übersetzer*in
- Zöfel, Adelheid
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- Jeffers, Oliver
- Seitenanzahl
- 281
- Verlag
- FISCHER Schatzinsel
- Gattung
- Erzählung/RomanFantastik
- Ort
- Frankfurt
- Jahr
- 2013
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 14,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Familie Brocket bezeichnet sich selbst als normal und ist darauf stolz. Nach zwei Geschwistern kommt Barnaby zur Welt, dessen Geburt an sich schon spektakulär ist. Das Schweben kann man ihm nicht abgewöhnen. Die Eltern sind es leid mit Barnaby aufzufallen und lassen ihn fliegen. Der Junge erlebt Abenteuer in der globalen Welt. Aber er sehnt sich nach der Liebe seiner Eltern. Als er zurückkommt, wird ihm diese Liebe nur geschenkt, wenn er normal wird. Barnaby beschließt, sich selbst zu sein.
Beurteilungstext
Der Inhalt des Buches liest sich wie ein Appell an Eltern, nicht in ihren Kindern eigene Wunschvorstellungen verwirklichen zu wollen. Unter diesem Zwang leiden beide, Eltern und Kind. Dieser Barnaby, der die wundersame Eigenschaft hat, zu schweben, wird von seinen Eltern nicht anerkannt. Verzweifelt versuchen sie, seine Besonderheit vor den Augen der Mitmenschen zu verstecken und ebenso verzweifelt versucht der Junge, die Zuneigung seiner Eltern zu bekommen. Er darf nicht in eine normale Schule gehen, sondern kommt in eine Zuchtanstalt, in eine Akademie für unerwünschte Kinder. Alle diese Kinder sind entweder mit einer Begabung oder durch Aussehen anders. Ein Martyrium für das Kind! Draußen spielen darf Barnaby auch nicht, damit niemand entdecken kann, dass in dieser Familie einer nicht normal ist. Aber was ist schon normal? Diese Eltern, die sich als sehr normal darstellen, sind es gewiss nicht. Sie sind spießig und engstirnig und haben selbst eine seltsame Kindheit hinter sich. Ihre beiden anderen Kinder, die ihren Bruder lieb haben, können mit ihren Argumenten die Eltern nicht ändern. Selbst als Barnaby, voller Sehnsucht nach zu Hause und der Anerkennung durch seine Eltern, nach seinen Abenteuern zurückkommt, vermögen sie nicht, ihren Sohn anzunehmen wie er ist. Barnaby soll operiert werden, damit er das Schweben verliert. Erst jetzt wird es dem Jungen klar, dass er sich selbst annehmen muss und das heißt, keine Operation, sondern fliegen, neue Menschen kennenlernen, die ihn so schätzen, wie er ist. Sein treuer Hund begleitet ihn auf diesem Flug.
Von den Flugabenteuern erwartet sich der kindliche Leser mehr. Die Erlebnisse sind nicht packend, sondern plätschern so dahin. Was würden sich Leser spannende Geschichten ausdenken, unter der Prämisse, fliegen zu können! Der Autor lässt seine Hauptperson mit lauter interessanten Menschen zusammentreffen, die etwas gemeinsam haben: Sie wurden von ihren Eltern nicht geliebt! Auch hier hat man als Leser das Bedürfnis, Erwachsene über die Folgen eines solchen Verhaltens in die Verantwortung zu nehmen. Das Buch ist aber für Kinder geschrieben. Viele der Kinder werden nach den Ankündigungen im Klappentext und dem Titelbild das Buch vorschnell aus der Hand legen.