Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket

Autor*in
Boyne, John
ISBN
978-3-596-85576-6
Übersetzer*in
Zöfel, Adelheid
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Jeffers, Oliver
Seitenanzahl
281
Verlag
Gattung
Ort
Frankfurt
Jahr
2013
Lesealter
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Bereits bei der Geburt wird klar: Dies ist kein ""normaler"" Junge, denn Barnaby schwebt von der ersten Sekunde an. Wie er, seine Eltern und seine Umgebung mit dieser Besonderheit klarkommen, erzählt diese Geschichte sehr kurzweilig und zum Teil auch spannend. Sehr zum Lesen zu empfehlen.

Beurteilungstext

Liam hat seit seiner Geburt keine Hände. Am Ende der Arme hat er zwei Haken. Liam findet das nicht sehr schlimm. Er weist auf Denis hin (kein Gehirn) und auf George (keinen Geschmack). Liam kann mit seinen immer frisch geputzten Haken alles machen, ""nur nicht in der Nase bohren"" oder Basketball spielen. Das allerdings könnte Barnaby besonders gut, denn Barnaby kann schweben. Die Gesetze der Schwerkraft scheinen bei ihm nicht zu gelten - und das bereits bei seiner Geburt. Diese Besonderheit gefällt ihm nicht besonders und seinen Eltern auch nicht.
Wir sind in Sydney, Australien. Wenn Barnaby vor dem TV sitzt, wird er auf dem Sofa im Wohnzimmer festgebunden, bei einem Spaziergang wird er an eine Leine gelegt, als wäre er ein Drachen, der sich im Wind in die Höhe bewegt. Also muss er einen Rucksack mit Sand tragen, denn dieser gehorcht den Naturgesetzen. Aber dann schneidet seine Mutter, man glaubt es kaum, ein Loch hinein und Barnaby entschwebt. ""Es ist besser so"" hört Barnaby noch und ""Irgendwo wirst du das Glückfinden, da bin ich mir sicher.""
Es beginnt eine Odyssee, während der Junge vielen Menschen begegnet und diverse Abenteuer auf der Welt erlebt und sogar im Weltraum einen Astronauten rettet. Am Ende hat Barnaby Brocket verstanden, dass es nicht nur nicht schlimm ist, wenn man anders ist, sondern dass man auch ein bisschen stolz darauf sein darf.

John Boyne schreibt in einer leicht verständlichen Weise und lässt seinen Helden die Dinge so nehmen, wie sie sind. Man lässt das Leben am besten auf sich zukommen und sieht zu, dass man seine Rolle darin findet. Beurteilungen oder gar Klagen über etwas, das sowieso nicht zu ändern ist, kann man sich auch schenken. Sein Junge weiß das sehr früh, und er lässt uns an seiner Überzeugung teilnehmen. Wir können die Trennung der Eltern von ihrem Kind vielleicht nicht richtig finden, aber es erweist sich, dass auch diese Handlung letztlich nur zu Gutem führt.

Oliver Jeffers hat den 26 Kapiteln 20 Bilder in Grautönen zugefügt, die auf je einer Seite (einmal eine Doppelseite) mit viel Platz abgedruckt sind und in ihrer Schlichtheit die Fantasie der Leser nicht einschränkt, aber dennoch sehr nachhaltig sind: die Sydney Harbour Bridge neben der bekannten Opernhaus-Silhouette in Sydney, das Chrysler Building in New York City, eine Postkarte, ein Weltraum""spaziergang"".

Fazit: Eine schöne Geschichte über das, was wir als ""normal"" empfinden und die Erkenntnis, dass das Unnormale dazugehört.

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Diese Rezension wurde verfasst von MB.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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