Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket

Autor*in
Boyne, John
ISBN
978-3-596-85576-6
Übersetzer*in
Zöfel, Adelheid
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Jeffers, Oliver
Seitenanzahl
281
Verlag
Gattung
Fantastik
Ort
Frankfurt am Main
Jahr
2013
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Brockets sind stolz darauf, eine aus ihrer Sicht absolut ""normale"" Familie zu sein, bis ihr drittes Kind Barnaby geboren wird. Zum Entsetzen seiner Eltern ist er absolut anders: Das Gesetz der Schwerkraft gilt für ihn nicht - er schwebt. Als er acht Jahre alt ist, läßt er sein zu Hause hinter sich und schwebt davon. Es beginnt eine abenteuerliche Reise durch die Welt, auf der er viele andersartige Kinder kennenlernt.

Beurteilungstext

Barnaby ist anders - er schwebt. Schläft er als Säugling noch auf einer Matratze unter der Decke, so muss er später festgebunden werden und Sandsäcke in den Rucksack bekommen, um nicht die Bodenhaftung zu verlieren. Ein normaler Schulbesuch ist wegen der Leute zunächst undenkbar. Deshalb muss er die Ultimative Akademie für unerwünschte Kinder besuchen, wo er seinen ersten Freund Liam kennenlernt, der anstelle von Händen Eisenhaken hat.
Als Barnaby acht Jahre alt ist, haben seine Eltern endgültig genug von ihm: bei einem Spaziergang schneidet die Mutter ein Loch in den Sandsack und Barnaby fliegt davon. Damit beginnt eine abenteuerliche Reise quer durch die Welt, auf welcher er immer wieder Menschen begegnet, die auch ""anders"" sind. Die meisten von ihnen wurden ebenfalls von ihren Eltern nicht akzeptiert und fortgeschickt, aber alle wollen ihm helfen, wieder zurückzukehren nach Hause. Leider kommt im letzten Moment immer etwas dazwischen, so dass Barnaby auf der vorletzen Stadion seiner Reise von Captain Heseason gefangen genommen wird für die Gruppe ""Freaks"". Dort sind ausschließlich Kinder, die ""anders"" sind und die er zwingt, in seinem Menschenzirkus aufzutreten. Hier trifft Barnaby Liam wieder, seinen ersten Freund. In Irland wird die Gruppe befreit, und sein letztes Abenteuer erlebt Barnaby in einem Raumschiff. Als er mit den Astronauten wieder in Sydney landet, muss er zunächst in ein Krankenhaus. Auch seine Eltern kommen ihn besuchen, allerdings wollen sie ihn nur dann wieder nach Hause mitnehmen, wenn er endlich ""normal"" wird und sein Schweben aufgibt. Das rückt in greifbare Nähe, als die Ärzte feststellen, dass Barnabys Problem durch eine kleine Operation gelöst werden kann.

Barnaby wird als ein Junge geschildert, den man einfach gernhaben muss. Trotz der Tatsache, dass er durch nichts die Liebe seiner Eltern gewinnen kann, entwickelt er seine eigene Persönlichkeit und glaubt grundsätzlich an das Gute im Menschen. Die Thematik des Buches ""was ist normal"" wird vom Autor kindgerecht angesprochen. Sehr gut ausgedacht sind die Leiden der Menschen, die ""anders"" sind: zwei alte Damen, die sich nichts aus Männern machen, der junge Mann, der nicht den Betrieb seines Vaters übernehmen will, weil Geld ihn nicht interessiert, siamesische Zwillinge sowie eine Frau, die unsichtbar wird, wenn sie niest und erst beim zweiten Niesen wieder sichtbar wird, um nur einige zu nennen. Gerade die ausgewogene Mischung aus Fantasie und Realität ist es, was die Leichtigkeit des Buches ausmacht, ohne den ernsten Hintergrund zu überdecken. Die Tatsache, dass der Autor erklärt, warum Barnabys Eltern so geworden sind, wie sie sind, trägt dazu bei, dass man sie zwar weder lieben noch verstehen kann, sie aber auch nicht abgrundtief hasst. Die einzelnen Figuren werden so detailliert beschrieben, dass man sie bildlich vor sich sieht. Alles ist überspitzt dargestellt, aber gerade deswegen so einprägsam und einfühlend, ohne Schuldzuweisungen und ohne erhobenen Zeigefinger.
Das Buch ist ein wahres Lesevergnügen nicht nur für Kinder, das die Fragen in den Raum wirft: Was ist eigentlich normal und wer entscheidet das? Hier gelangt man zu guter Letzt zu der Erkenntnis, dass ""anderssein"" durchaus gut tun und glücklich machen kann. Das kann viele Jugendliche ermutigen, zu ihrem Anderssein zu stehen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von IB.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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