Die unglaubliche Geschichte des Herrn Fliege

Autor*in
Bohn, Maja
ISBN
978-3-356-01168-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Bohn, Maja
Seitenanzahl
46
Verlag
Hinstorff
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Rostock
Jahr
2006
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Klein und mickrig ist Herr Fliege. So mickrig, dass ihn keiner sieht und er zu verkümmern droht. Da packt ihn die Wut und er beschließt: Jetzt werde ich mächtig. Und er beginnt zu essen und essen und zu essen, bis er auch die Sonne verschlingt ....

Beurteilungstext

Ein ganz außergewöhnliches Bilderbuch, von seinen Illustrationen, der Umsetzung der Idee und der Sprachform her. Heutzutage sind Geschichten, die in durchgehend reimenden Versen erzählt werden, selten geworden, doch Maja Bohn wagt es - und sicherlich sehr zur Freude der Kinder. Ihre spannende Geschichte von Herrn Fliege, der so unscheinbar und mickrig ist, dass er beschließt, sich zum Monster groß zu fressen, hätte in keiner anderen Form so adäquat zum Ausdruck gebracht werden können. Trotz des Reimzwangs und des konsequent durchgehaltenen Versmaßes fließt der Text wie normal gesprochen dahin, lässt den Leser auch schon mal an Wilhelm Busch denken. Nirgendwo scheint sich die Sprache unterordnen zu müssen.
Aberwitzige Bilder, die von der Perspektive ebenso überraschen wie von der Auswahl der Details und den völlig verzerrten Größenverhältnissen, fügen sich nahtlos in das fantastische Geschehen ein und beschränken sich auf die bildhafte Vermittlung der Idee des Herrn Fliege, durch Körpergröße endlich jemand zu werden, der von anderen beachtet und geschätzt wird. Mächtig fühlt er sich, wie Goliath, und seine Gier nach Größe und Macht kennt bald keine Grenzen. Häuser frisst er und Autos, und am Ende verschlingt er sogar die Sonne. Bis er Ilse begegnet, die ihm in den Bauch sticht. Herr Fliege platzt, und alles Verschlungene kommt unbeschädigt ans Tageslicht - darunter auch der kleine mickrige Herr fliege, der er einmal war. Und siehe da: Gerade den will Ilse.
Eine schöne Parabel über Schwäche und Macht, über Sein und Scheinen, über Einsamkeit und Liebe.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von avn.
Veröffentlicht am 01.01.2010

Weitere Rezensionen zu Büchern von Bohn, Maja

Bohn, Maja

Mama, wo ist eigentlich das Gestern hin?

Weiterlesen
Bohn, Maja

Die unglaubliche Geschichte des Herrn Fliege

Weiterlesen
Bohn, Maja

Mama, wo ist eigentlich das Gestern hin?

Weiterlesen
Bohn, Maja

Mama wo ist eigentlich das Gestern hin

Weiterlesen