Die Unbarmherzigen
- Autor*in
- Vega, Danielle
- ISBN
- 978-3-8458-0723-2
- Übersetzer*in
- Hummel, Doris
- Ori. Sprache
- Amerikanisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 264
- Verlag
- –
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2014
- Lesealter
- 16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 12,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Sofia ist neu in der Schule und findet Anschluss bei einer Mädchenclique, die beliebt, gut aussehend und zu den wohlhabendsten Familien der Stadt gehören. Gemeinsam möchten sie die etwas eigenartige Brooklyn auf den rechten Weg zurückführen. Dabei gerät Sofia in einen Albtraum, aus dem es schon bald kein Entrinnen mehr gibt.
Beurteilungstext
Das Buch „Die Unbarmherzigen“ dürfte den Erwartungen von 14 Jährigen in keinster Weise entsprechen. Denn es handelt sich nicht, wie man vermuten würde, um einen Thriller sondern um echten Horror. Detailgetreu werden Folter, Bestrafung und Exorzismus inklusive Bläschenbildung des Blutes beim Heraussickern, Geräusch von Fleisch, das zur Erde fällt, beschrieben. Damit entwickelt sich ein äußerst anschauliches Horrorszenario im Kopf, Bilder, die man so schnell nicht wieder los wird. Die blutigen und brutalen Details von Verletzungen und Folter steigern sich ins unermessliche. Die Grausamkeit und Unbarmherzigkeit, mit der die Mädchen zu Werke gehen, ist unvorstellbar.
Die Handlung an sich ist wenig abwechslungsreich. Vielmehr ist sie komplett auf Spannung und Horror ausgelegt, so dass sich kein Platz für eine tiefgründigere Geschichte bietet.
Sofia ist ein unsicheres Mädchen, das nur spärlich mit prägnanten Charakterzügen ausgestattet ist. Ihr stärkster Wunsch ist die Zugehörigkeit zu einer Gruppe. Einmal ein Teil der Clique, passt sie sich weitestgehend an. Zwischendurch regt sich zwar ihr Gewissen, so dass man einen kleinen Funken Charakterstärke erahnen kann. Auch die anderen Figuren der Clique: Riley, Alexis und Grace sind nur grob angeschnitten. Die Charaktere und ihre Beweggründe für ihr Handeln bleiben somit weitestgehend im Dunkeln. Gruppenzwang und die persönliche Erlebnisse der Mädchen dürften aber auch eine gewisse Rolle spielen. Vieles bleibt ungeklärt:: So erfährt der Leser beispielsweise nicht, was es genau mit dem Tod des Lehrers auf sich hat oder was zwischen Riley und ihrem Freund passiert ist. Auch was aus Charlie, dem Jungen, den Sofia mag, wird, bleibt unklar.
„Die Unbarmherzigen“ erscheint zunächst wie ein realistischer Roman, jedoch geschehen auf den letzten Seiten Dinge, für die es keine Erklärung gibt und die nicht zur vorherigen Erzählung passen wollen. Somit erscheint das Ende unrealistisch und fantastisch angehaucht.
Gleich zu Beginn wird man durch den Schreibstil der Autorin an dieses Buch gefesselt. Wie magisch wird man die die Ereignisse mit hineingezogen, so dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen will. Durch den Spannungsaufbau und detailreiche Schilderungen gewinnt die Geschichte an Lesefluss. Die Handlung ist insgesamt dramatisch, aufregend, aber auch grausam und unheimlich. Als Leser ist man hin und hergerissen, wen man gedanklich unterstützen soll. Ebenso ergeht es auch der Sofia, die immer wieder umschwenkt und nicht weiß, zu wem sie halten soll.
Harmlos pink, so erscheint das Cover auf den ersten Blick. Doch das goldene Pentagramm in der Mitte, das auf den Kopf gestellte Kreuz im Namen der Autorin und der leicht verwischte blutige Fingerabdruck deuten bereits an, dass sich viel Dramatisches im Buch abspielen wird.
Das Buch sollte auf keinen Fall von Jugendlichen unter 16 Jahren gelesen werden. Es ist das perfekte Werk für echte Horror-Fans, ein Gebiet, das eigentlich erst für Erwachsene in Frage kommen dürfte.