Die Tote aus dem Nichts

Autor*in
Broach, Elise
ISBN
978-3-423-78236-4
Übersetzer*in
Orgaß, Katharina u.a.
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
303
Verlag
dtv
Gattung
Krimi
Ort
München
Jahr
2010
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
6,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Teenager Lucy, Jamie und Kit fahren mit dem Auto 2000 Kilometer weit von Kansas City nach Phoenix, um Lucys und Jamies Vater zu besuchen. Auf einer endlosen Landstraße in New Mexiko geraten sie in ein Unwetter und fahren einen Kojoten an - glauben sie zumindest, denn als sie wenden und zurück fahren, finden sie eine Tote. Wer ist die junge Frau und was machte sie allein mitten in der Wüste? Die Polizei tappt im Dunkeln. Lucy ermittelt auf eigene Faust und macht eine gefährliche Entdeckung.

Beurteilungstext

Ein Unwetter in der Wüste New Mexicos, ein Kojote, der im strömenden Regen direkt vors Auto läuft, eine Tote am Straßenrand, da passiert vielleicht doch ein bisschen zu viel Ungewöhnliches zur gleichen Zeit am gleichen Ort. Doch abgesehen von diesen und einigen anderen einfach zu konstruiert wirkenden Szenarien ist Elise Broach ein packender Thriller gelungen. Sie platziert ihre jugendlichen Protagonisten weitab von ihrem wirklichen Leben, lässt sie im Nirgendwo stranden, wo sie, losgelöst von allem Vertrauten, damit fertig werden müssen, leichtfertig eine junge Frau getötet zu haben. Die drei werden bei Beth, einer alleinstehenden Mittdreißigerin, in einem Haus in der Wüste einquartiert; die Polizei beginnt mit ihren Ermittlungen. Schnell stellt sich heraus, dass Jamie wirklich einen Kojoten und nicht die unbekannte Frau angefahren hat. Die lag bereits seit Stunden tot am Straßenrand. Ein Verbrechen? Die Polizei kapituliert schnell, doch die 14-jährige Lucy lassen die Bilder des Opfers nicht los. Sie und Kit ermitteln und kommen nicht nur einem unheimlichen Mann auf die Spur, sondern auch einander näher. Jamie beginnt während dessen ein erotisches Abenteuer mit Beth.
Elise Broachs Plot ist reizvoll. Eine scheinbare Tat mit scheinbaren Tätern ist der Aufhänger; die erotischen Beziehungen zwischen den beiden unmöglichen Paaren bilden einen Schwerpunkt der Erzählung; das eigentliche Verbrechen nimmt erst am Ende der Geschichte Raum ein. Dafür allerdings sind die diesbezüglichen Szenen um so grusliger.
Für deutsche Leser sind die landestypischen Besonderheiten, die in der Erzählung zum Ausdruck kommen, interessant. Die Landschaft New Mexicos, das Verhalten der Polizisten und anderer Erwachsener den Jugendlichen gegenüber, das Leben am Rande einer Überlandstraße, das alles wird neu für sie sein.
“Die Tote aus dem Nichts” ist ein Buch mit kleinen Schwächen, das aber aufgrund seiner Stärken trotzdem sehr empfehlenswert ist.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Spra.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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