Die Tote aus dem Nichts
- Autor*in
- Broach, Elise
- ISBN
- 978-3-423-78236-4
- Übersetzer*in
- Orgaß, KatharinaJung, Gerald
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 303
- Ort
- München
- Jahr
- 2010
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 6,95 €
- Bewertung
Teaser
Drei Jugendliche finden auf der Fahrt in die Ferien ein totes Mädchen am Straßenrand. Zunächst fürchten sie, dass sie dieses Mädchen überfahren haben, doch als sich das als falsch erweist, gehen sie selbst auf die Suche nach dem Verbrecher. Aber der Kriminalfall spielt nur eine Rolle, die Gefühle der Hauptpersonen sind genauso wichtig.
Beurteilungstext
Dieses Buch gehört zwar in die Gruppe "dtv pocket Crime", im Grunde ist aber das Verbrechen viel weniger wichtig als das, was die drei Hauptpersonen gefühlsmäßig erleben: Die Hauptperson und Ich - Erzählerin ist 14 und zeigt alle Unsicherheiten von Mädchen in diesem Alter. Außerdem ist sie eigensinnig und beharrlich und bringt so nicht nur sich selbst in Gefahr. Sie ist also keine typische Heldin. Ihr Bruder ist 18 und verliebt sich in eine Frau, die seine Mutter sein könnte, und schläft sogar mit ihr, was seine Schwester zunächst überhaupt nicht akzeptieren kann. Doch im Verlauf der Geschichte wird sie toleranter und erwachsener. Diese Selbstfindung und die Spannungen in der Gruppe sind viel wichtiger als der Kriminalfall an sich, dessen Lösung man auch nur ganz ungefähr erfährt, was für einen Krimi-Liebhaber nicht ganz befriedigend ist. Die Krimihandlung ist sehr realistisch, die Jugendlichen helfen zwar sehr bei der Aufklärung der Tat, sind aber keineswegs schlauer als die Polizei. Und gerade dieses realistische Moment jagt dem Leser mehr Angst ein als die gewöhnlichen unrealistischen Geschichten, da er sich vorstellen kann, selbst in der Haut der Jugendlichen zu stecken. Das Buch spielt im Süden der USA, in der Nähe zu Mexiko und spricht auch das Thema der Illegalen an. Die Übersetzung ist ausgezeichnet, man merkt an der Sprache nirgendwo, dass das Buch nicht in Deutsch geschrieben wurde; zu merken ist das nur daran, dass 17-Jährige ohne Erwachsene mit dem Auto unterwegs sind. Ein ungewöhnlicher "Krimi", nichts für den gewöhnlichen Krimi-Leser, aber interessant für den, der sich für die Psyche von Heranwachsenden interessiert.