Die Tochter des Leuchtturmwärters

Autor*in
Lawrence, Iain
ISBN
978-3-7725-2247-5
Übersetzer*in
Renfer, Christoph
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
256
Verlag
Freies Geistesleben
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2005
Lesealter
16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,50 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Auf einer einsamen Leuchtturminsel im Atlantik wachsen Alastair und Krabbe naturverbunden und ohne Sozialisation auf. Die Ambivalenz zwischen Naturverbundenheit und Menscheneinsamkeit wird immer deutlicher und für die Jugendlichen nicht mehr auszuhalten. Auf der schwierigen Suche nach sich selbst brechen die Geschwister aus ihrer Kindheit aus.
Erst Jahre später wird die Rückkehr auf die Insel für die junge Frau zur Suche nach der eigenen Geschichte und damit nach dem Sinn des Lebens.

Beurteilungstext

Auf drei Ebenen fesselt dieser Tagebuchroman von der ersten Seite an. Gut und reichlich recherchiertes Wissen wird dabei mit einer nicht alltäglichen Geschichte um Vertrauen, Geborgenheit und der Suche nach dem eigenen Weg verwoben.
Die idyllische Kindheit der Geschwister wird mit dem Aufschlagen des Tagebuches allmählich aufgebrochen. Beklemmend zeigt sich der schwierige Weg der Jugendlichen aus ihrer Isolation. Und jeder von ihnen bricht auf andere Weise daraus aus, denn nach und nach stellt sich heraus, dass nur für ihren Vater, dem Leuchtturmwärter, kein anderes Leben lebbar ist.
Krabbe kommt nach Jahren mit ihrer Tochter für einen kurzen Besuch, um ihre Erinnerungen aufzuräumen und sich gleichzeitig von ihnen zu befreien. Auf diese Weise kann sie Abschied von ihrer Kindheit und ihrem Bruder nehmen, um in ein selbstbestimmtes Leben zu gehen.
In atmosphärisch dichten Bildern beschreibt der Autor die paradiesische Natur in ihrer Abgeschiedenheit und schildert gleichzeitig die Isolation der Menschen auf dieser Insel.
Einfühlsam nähert er sich den Themen Leben und Tod und den damit verbunden Ängsten.
Er zeigt anhand der verschiedenen Figuren konträre Lebenseinstellungen auf, ohne den Rezipienten in eine festgelegte Richtung zu drängen.
Ian Lawrence ist mit diesem Roman ein tiefsinniges und diskutierbares Buch gelungen, in dem jede Figur in ihrer Besonderheit die Sympathie des Autors trägt. Ganz subtil wird dem Leser eine Mitarbeit abverlangt, dessen er sich nicht entziehen kann, außer, er entscheidet sich, das Buch nicht mehr weiter zu lesen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Han.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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