Die Tintenspinner
- Autor*in
- Pandolfo, Anne-Caroline
- ISBN
- 978-3-95854-051-4
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Pandolfo, Anne-Caroline
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- Mixtvision
- Gattung
- BilderbuchSachliteratur
- Ort
- München
- Jahr
- 2016
- Preis
- 12,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Ein Bilderbuch, das auch ohne Text für Vielfalt und Toleranz werben kann.
Beurteilungstext
Dieses Bilderbuch zeigt uns eine alltägliche Situation, wie vor allem Kinder, aber auch Erwachsene sie kennen werden: Aus Langeweile wird ein sich gegenseitiges Profilieren und Angeben mit dem eigenen Können angezettelt, woraufhin festgestellt wird, dass dies auch nichts einbringt und am Ende doch das gemeinsame Miteinander den größten Erfolg bringt. Dafür wurden zwei witzige Protagonisten gewählt: der (rote) Tintenfisch und die (schwarze) Spinne. Damit dominieren die Farben Rot und Schwarz, die auf weißem Hintergrund stark zur Geltung kommen. Auf weitere Details wird verzichtet, die das Buch aber auch nicht braucht. Illustriert wurde auch in einer interessanten Technik: Während die Spinne und die Augen des Oktopus offensichtlich mit dem Computer gestaltet wurden, kann man beim Oktopus noch den Strichverlauf vom Farbstift sehen. Desgleichen ist der Faden der Spinne mit einem vermutlich Wachsmalstift aufgetragen, sodass die Linie nicht gleichmäßig dünn bzw. dick ist und die Farbe ungleichmäßig verteilt. Dieser Effekt erzielt eine interessante Wirkung.
Der Text besteht lediglich aus einem Fragezeichen, was so viel bedeutet wie: Wer bist du? und drei Punkten (...) für: Hmmm und was machen wir jetzt? Dann tintet der Oktopus los, daraufhin spinnt die Spinne, der Oktopus tintet mehr, die Spinne spinnt mehr und so übertrumpfen sie sich mehr und mehr. Als ihnen nichts mehr einfällt, spielen sie zusammen und haben noch viel mehr Spaß. Als Leser ist man sehr gespannt, auf welche neue Idee das jeweilige Tier als nächstes kommt, um das andere zu übertrumpfen. So wird Spannung aufgebaut und Lust am (Weiter)Lesen.
Durch die komplette Loslösung von der Sprache animiert das Buch eindringlich zum Erzählen. Spinne und Oktopus schauen den Leser förmlich bittend an, ihnen eine Stimme zu geben. Ein dialogisches Erzählen bietet sich hierfür sehr gut an. Gerade für kleinere Kinder eignet es sich daher als Erzählimpuls.
Ein sehr gelungenes Buch, sowohl was Spannungsaufbau, Moral als auch Gestaltung betrifft.