Die Stunde der Lerche
- Autor*in
- Fährmann, Willi
- ISBN
- 978-3-401-50213-7
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Schneider, Frauke
- Seitenanzahl
- 335
- Verlag
- Arena
- Gattung
- –
- Ort
- Würzburg
- Jahr
- 2010
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 9,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
2004 als Hardcover erschienen, liegt nun eine TB-Ausgabe des Buches vor. “Die Stunde der Lerche” beschreibt die letzten Kriegsjahre und die frühe Nachkriegszeit in Duisburg (und Umgebung) anhand einer Familie, die durch die Kriegsereignisse und die entbehrungsreiche Nachkriegszeit zusammengeschweißt wird.
Beurteilungstext
Wie kaum ein anderer deutscher Autor hat Willi Fährmann in verschiedenen Büchern die Vorkriegs-, Kriegs- und Nachkriegszeit “aufgearbeitet”: die mentale Gleichschaltung der Jugend (Hitlerjugend, BDM, Partei, SS), die Schikanen gegenüber all jenen, die nicht spontan “spurten”, die Herabwürdigung und lebensbedrohende Nichtversorgung von Kriegsgefangenen, die Bespitzelungen durch “treue” Parteigenossen (und ihre möglichen fatalen Folgen), die Luftangriffe im Ruhrgebiet mit ihren Verwüstungen und zahlreichen Opfern, die Eroberung durch die Siegermächte und die schlimmen Entbehrungen der Nachkriegszeit.
Zentralfigur ist der ca. 14-15jährige Stefan, eine Kriegswaise, der bei seinem Onkel Paul und seiner Tante Franziska lebt. Auf’s Land evakuiert, zieht es die Familie bald nach dem Krieg wieder zurück nach Duisburg, wo große Entbehrungen und hart Arbeit auf alle warten. Doch nach und nach gibt es auch immer wieder einmal “Licht am Horizont”, etwa wenn Annas (Anna ist Stefans Tante) Bruder Christian (der nach Kolumbien ausgewandert ist) einen Jutesack voller Kaffee schickt (den man auf dem Schwarzen Markt gut verkaufen oder tauschen kann) oder Stefans zwar nicht geradlinige, aber dennoch positive Schul- und Lehrzeit, die in dem Wunsche endet, Lehrer werden zu wollen. Zwischengeschaltet sind zahlreiche Erinnerungen an die todbringenden Luftangriffe in den letzten Kriegsjahren und an die üblen Machenschaften eines Nazi-Bonzen.
Die reale Nähe, die Detailtreue und die Farbigkeit der Erzählung lässt die damalige Zeit plastisch wieder erstehen - ganz besonders für Menschen, die sie selbst (auch) erlebt haben, aber auch für junge Leser beiderlei Geschlechts ab ca. 12/13 Jahren, die sich für Geschichte allgemein und die ihrer Groß- oder Urgroßeltern interessieren.