Die stummen Schreie

Autor*in
Combres, Elisabeth
ISBN
978-3-414-82119-5
Übersetzer*in
Ott, Bernadette
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
121
Verlag
Boje
Gattung
Ort
Köln
Jahr
2010
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
9,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die stummen Schreie handelt von der Zeit nach 1994 im zerrütteten Ruanda. Nach den schrecklichen Bürgerkriegen und dem Völkermord der Hutu an den Tutsi versucht ein ganzes Land wieder zum geregelten Verhältnissen zurückzufinden. Die Geschichte dreht sich um das kleine Mädchen Emma, das nachdem miterlebten Mord der Mutter bei einer alten Dame Zuflucht findet und versucht ihre Vergangenmheit aufzuarbeiten.

Beurteilungstext

Das Buch von Elisabeth Combres geht eindeutig unter die Haut. Bereits der Einstieg in die Geschichte zeigt die schrecklichen Vorkommnisse in Ruanda Anfang der neunziger Jahre. Die erste Seite wirkt fast wie ein Gedicht. In kurzen abgehackten und ellipsenartigen Sätzen wird mit nur wenigen Worten der schreckliche Mord an Emmas Mutter beschrieben. Dieses schreckliche Ereignis verfolgt das Tutsimädchen in ihren Albträumen. Sie hatte sich versteckt und dadurch überlebt. Emma flieht zusammen mit tausenden Flüchtlingen und findet schließlich Unterschlupf bei einer älteren Frau, die selbst eine Hutu ist und schlimmste Bestrafung für das Aufnehmen einer Tutsi zu befürchten hat. Doch Emma bleibt unentdeckt und wäscht bei der alten Frau auf, von der sie behütet und geliebt wird. Doch vergessen kann Emma die schrecklichen Ereignisse nicht. Die gesamte Geschichte ist ein Kampf mit der Vergangenheit und der Gegenwart. Die Mörder werden vor Gericht geschleppt und dennoch kann kein Tutsi sich gerecht fühlen. Emma fällt immer wieder in die tiefen Abgründe ihrer Vergangenheit und findet in dem gebrandmarkten Jungen Ndoli, der schreckliche physische und psychische Verletzungen davon getragen hat, einen Verbündeten. Die beiden freunden sich an und jeder versucht auf seine Weise das Geschehene zu verarbeiten.
Das Buch “Die stummen Schreie” beschreibt sehr bildlich wie grausam die kriegsähnlichen Zustände in Ruanda gewesen sein müssen. Doch besonders hart trifft den Leser das Schicksal der Überlebenden. Wie kann das Leben nach diesen grausigen Ereignissen weiter gehen? Diese Frage scheint sich nicht nur Emma zu stellen, doch ihre Erfahrungen machen besonders betroffen. Die Geschichte ist auf gewisse Weise sehr kindlich geschrieben, so dass der Leser stark in Emmas Gefühlswelt hineingezogen wird. Die Geschichte ist schrecklich und düster, aber durch die liebevolle alte Dame und der kindlichen Liebe zwischen Emma und Ndoli erfährt sie auch etwas Positives. Sie lässt den Funken Hoffnung zu, dass die Menschen in Ruanda irgendwann wieder in Frieden leben können.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von sk.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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