Die Struwwelpetra
- Autor*in
- Preuß, Gunter
- ISBN
- 978-3-942929-42-4
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Herfurth, Egbert
- Seitenanzahl
- 26
- Verlag
- Lychatz
- Gattung
- Buch (gebunden)Lyrik
- Ort
- Leipzig
- Jahr
- 2016
- Lesealter
- 10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Fachliteratur
- Preis
- 12,95 €
- Bewertung
Teaser
Vom Struwwelpeter jeder spricht, die Struwwelpetra kennt ihr nicht. Das ändert sich mit diesem Buch voller gereimter Katastrophen, unerfüllter Erwartungshaltungen von Eltern und der wundersamen Verwandlung der widerspenstigen Kinder im Erwachsenenalter.
Beurteilungstext
Struwwelpetra ist ein eigensinniges Kind von Anfang an. Da will sie nicht lächeln- na ja sie hat ja auch die Hosen voll. Und so richtig niedlich ist sie auch nicht. Um so älter sie wird, um so häufiger darf sie sich sagen lassen, was sie tun und lassen soll, wie ihr Leben auszusehen hat. Da soll sie sehen, wie sie voran kommt. Wer zur festen Oberschicht gehört, der wird von unten nicht gestört... Da wird die Ironie um den Schlusssatz: Hauptsache das Kind ist gesund, recht schnell eher Zynismus.
Der Leser fragt sich, ist das nun ein Buch für Kinder oder eher nur für Erwachsene? Was will der Autor uns sagen? Was soll ein Kind mit Äußerungen wie: Deine Zahn- und Bildungslücken werden keinen Chef beglücken, anfangen?
Uns so geht es fort: Und läuft die Seele mal nicht rund, hilft Seelenklempner Sigismund. Willst du doch mal leise klagen- Gott kannst du fast alles sagen. Und nun?
Ja die Petra will selbstbestimmt leben und ihre Meinung sagen können. Sie will erst mal eine eigene Meinung haben, will tolerant sein und lässt sich nicht erpressen, mit dicken Torten nicht und auch mit nichts anderem. So weit so gut und doch- Humor und Ironie sind in Kinderbüchern durchaus köstlich, aber Zynismus, wie in der Struwwelpetra stark vertreten, verursacht bei mir als Rezensentin Widerstand gegen dieses Buch.
Die Zeichnungen sind markant und sehr bildsprachlich. Sie untermalen den drastischen Text mit drastischen Bildaussagen.
Bei der Grundhaltung zum Menschen gehe ich mit dem Autor konform, vorurteilsfreier zu sein und an die natürlichen Entwicklungs- und Lernbedürfnisse des Menschen und vor allem des Kindes zu glauben. Erziehen ist eben nicht verziehen und verbiegen, sondern begleiten und Orientierung geben.