Die Straße zwischen den Welten

Autor*in
Zimmermann, Christa-Maria
ISBN
978-3-401-02996-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
300
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2007
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
7,50 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Geschichte von John Franklins Suche nach der Nordwest-Passage

Beurteilungstext

Ein weiterer historischer Roman von Christa-Maria Zimmermann über einen der großen Entdecker. Hatte sie sich in "Gefangen im Packeis" mit der kompletten Durchquerung der Antarktis 1914 durch Sir Ernest Shackleton befasst, so geht sie hier noch gut 75 weitere Jahre in der Vergangenheit zurück und wendet sich mit der Geschichte von John Franklins Suche nach der Nordwest-Passage der arktischen Eiswüste zu.
Wie immer ist auch dieser Roman sorgfältig recherchiert und überzeugt durch die erzählerische Aufbereitung der einzelnen Charaktere und dramatischen Ereignisse. Eine schöne Idee: Bis auf die beiden erfundenen Schiffsjungen Matti und Chris sind die Namen der Personen den späteren Totenlisten der Besatzung entnommen.
Zimmermann erzählt die Geschichte der tödlichen Suche Franklins, des Mannes, der als "der seine Schuhe aß" in die Geschichte der Polarforschung einging, nach der Nordwest-Passage. Sorgfältig folgt sie den Spuren, wertet zeitgenössische Berichte und mündliche Überlieferungen aus und vor allem die späteren medizinischen Befunde über die ausgegrabenen Leichen und entdeckten Skelette der Besatzung.
Kein Zweifel, Zimmermann weiß spannend und mitreißend zu erzählen und sich in die unheimliche Welt fern jeder Zivilisation zu versetzen. Eine ihrer Stärken ist das Zeichnen psychologisch überzeugender Charakterporträts. Von der "fatalen Überheblichkeit des berühmten Entdeckers", von der im Covertext die Rede ist, kann hingegen nicht die Rede sein, vielmehr darf man von der fatalen Abhängigkeit von einem gewinnsüchtigen skrupellosen Dosenfabrikanten sprechen, der mit dem Bleigehalt der schlecht verschlossenen Dosen und den unhygienischen Abfallessen, in dem sich das Botulismustoxin entwickeln konnte, sprechen.
Die Erzählung erfolgt weitgehend aus der Perspektive des 14-jährigen Matti, der die Chance ergreift, als Schiffsjunge auf die Entdeckungsfahrt des großen Reisenden Franklin zu gehen. Diese überzeugende jugendliche Sicht und Einschätzung des Geschehens macht das Buch besonders für die etwa gleichaltrige Lesergruppe lesenswert, denn trotz der besonderen Verhältnisse in einer ganz speziellen Situation geht es hier auch um allgemeingültige Verhaltensweisen, um Freundschaft und Treue, Ergebenheit und Vertrauen.
Ein ausgezeichneter Roman, der aufgrund einer gewissen Drastik des Geschehens eher für Leser ab 14 denn ab 12 Jahren zu empfehlen ist.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von avn.
Veröffentlicht am 01.01.2010

Weitere Rezensionen zu Büchern von Zimmermann, Christa-Maria

Zimmermann, Christa-Maria

Hundert Tage bis Lhasa

Weiterlesen
Zimmermann, Christa-Maria

Hexentanz

Weiterlesen
Zimmermann, Christa-Maria

Die Straße zwischen den Welten

Weiterlesen
Zimmermann, Christa-Maria

Gefangen im Packeis, Ernest Shackeltons Expedition in die Antarktis

Weiterlesen
Zimmermann, Christa-Maria

Das Mädchen vom Roten Fluss

Weiterlesen
Zimmermann, Christa-Maria

hexentanz

Weiterlesen