Die Sommergäste - Las visitas del verano

Autor*in
Acosta, Matías
ISBN
978-3-907277-09-6
Übersetzer*in
Weber, Jochen
Ori. Sprache
Spanisch
Illustrator*in
Acosta, Matías
Seitenanzahl
48
Verlag
Baobab Books
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Basel
Jahr
2021
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
18,50 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Ein Mann lebt alleine und zufrieden in einem einsamen Häuschen, bis sich eines Morgens drei Gänse dort niederlassen. Anfangs versucht er sie zu verscheuchen, um seine Ruhe zu behalten, doch dann freundet er sich mit ihnen an. Aber was passiert, wenn sie im Herbst in den Süden ziehen müssen?

Beurteilungstext

Das Haus liegt auf einer weiten, menschenleeren Ebene, und außer diesem Haus gibt es nur eine Windanzeige und eine Halle, die an einen einfachen Hangar erinnert. Der Mann wird zu Beginn des Sommers von den Rufen der Gänse geweckt und versucht sie durch alle möglichen lärmenden Geräte und sogar durch eine Drachen-Handpuppe zu vertreiben, doch sie bleiben und folgen ihm immer, als ob eine frühe Prägung stattgefunden habe. So beginnt er sie zu füttern und ihnen ein Plantschbecken zum Schwimmen hinzustellen. Dann kommt der Herbst, viel zu früh, wie es im Text heißt, und der Mann weiß, dass die Gänse in den Süden fliegen müssen, um zu überleben. Doch sie fliegen nicht! Als letzte Möglichkeit holt er ein Fluggerät aus dem Hangar, und nun verstehen wir auch, weshalb es diesen und die Windanzeige gibt. Er fliegt vor, die Gänse folgen ihm und fliegen weiter, auch als er zum Haus zurückkehrt. Von nun an wartet er jedes Jahr im Frühling auf die Sommergäste, vorbereitet mit Plantschbecken und Futtereimer.
Gänse sind immer wieder Protagonisten von Geschichten, in denen es um Bindung geht, und hier erkennen wir neben Parallelen zu "Amy und die Wildgänse", dem Film von Carol Ballard aus dem Jahr 1997, auch welche zu Katja Gehrmanns "Gans der Bär", und es lassen sich noch weitere Themen, Aspekte und Motive aus anderen Geschichten und Büchern finden. Der einsame und an sich zufriedene Mann entdeckt durch die ungebetenen Gäste, welche Bereicherung Freundschaft und die Fürsorge für andere bieten.
Die doppelseitigen Illustrationen sind collagenartig aufgebaut. Haus, Hangar, Mann und Gänse sind auf flächige Hintergründe gesetzt. Zumindest das Wellblech des Hangars scheint aus Fotos zu bestehen, die in die computergenerierten Illustrationen eingearbeitet wurden. Die Protagonisten Mann und Gänse sind einfach gehalten, aber trotzdem sind ihre jeweiligen Gemütslagen und auch Irritationen gut zu erkennen, so die verwirrten Blicke der Gänse, als der Mann versucht, ihnen das Fliegen durch Gesten vorzumachen. Der Autor und Illustrator hat eine Ausbildung für Film und Animation durchlaufen, bevor er begann, Bücher zu illustrieren, und man kann sich tatsächlich die Geschichte gut als kurzen, unscheinbaren, aber doch vielschichtigen Animationsfilm vorstellen.
Der deutsche Text ist in schwarz, der spanische in rot gesetzt, so dass beide Sprachen gut auseinanderzuhalten sind. Das Buch ist nicht nur empfehlenswert für Kinder mit spanischer Herkunftssprache, sondern immer, wenn Mehrsprachigkeit grundsätzlich ein Thema ist.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Gudrun Stenzel; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 08.02.2022

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