Die sieben Leben meiner Katze

Autor*in
Hula, Saskia
ISBN
978-3-7074-5180-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Blau, Aljoscha
Seitenanzahl
36
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Wien
Jahr
2016
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
18,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Überwindung der Trauer um die geliebte Katze - kann sie gelingen? Ja, denn bekanntlich haben Katzen sieben Leben und so schauen wir ihr zu, wie sie sich in eine Maus, eine Schlange, einen Storch und noch weitere Tiere verwandelt und freuen uns am Ende mit der Ich-Erzählerin über die stolze kleine Katze, die zutraulich und schnurrend zu ihr kommt.

Beurteilungstext

In diesem Bilderbuch trifft mit Saskia Hula eine großartige Erzählerin auf einen ebenso großartigen Illustrator, Aljoscha Blau, und das Ergebnis ist ein Buch, das man mit großer Freude und Lust kleinen und großen Kindern vorlesen und zeigen möchte. Hula erzählt von einem Mädchen, dessen Katze vom Postmann mit dem Auto überfahren wird und das trotz aller liebevollen Zuwendung des Vaters zunächst fast in seiner Traurigkeit versinkt.
Dann hilft ihre starke Imagination ihr, auf eine Reise mit ihrer Katze zu gehen, die sich mittlerweile daran erinnert hat, dass sie sieben Leben hat: Diese Reise beginnt die Katze als Maus, die bald bei ihren Unternehmungen auf der Straße vom bissigen Hund des Briefträgers gefressen wird. Nun will die Katze nicht mehr klein und hilflos sein und wird zu einem Elefanten in Afrika. Aber auch dieses Leben wird beendet - durch einen Großwildjäger (das ist ausgerechnet der Postbote im Urlaub!) mit Gewehr. Als Schlange liegt sie wartend in der Wüste und vertrocknet dabei. Nun häutet sie sich und wird ein Eisbär im Schnee. Irgendwann ist sie alt geworden über der Jagd nach Seehunden und stirbt. Ihr nächstes Leben ist das einer mutigen Kaninchenmutter, dann das eines Storches - den wir schon auf der Tapete im Kinderzimmer des Mädchens gesehen haben. Während der Reise ist ein Jahr vergangen - vom kalten Winter, über den warmen Frühling, den heißen Sommer und den Herbst. Noch während das Mädchen den Störchen hinterher schaut, und das Postauto um die Ecke kommt, entdeckt es die kleine Katze auf der anderen Straßenseite. Und so schließt die Geschichte mit einem glücklichen Mädchen: "Ich ging ganz vorsichtig in die Knie und streckte die Hand aus. Die winzige, gestreifte Katze kam auf mich zu. Schnurrend schmiegte sie sich in meine Hand. Ich hob sie hoch und trug sie ins Haus."
Diese Geschichte zum Thema Trauer und Tod spricht Kinder wie Erwachsene direkt an, tiefgründig und berührend in Sprache und Erzählweise - da wird nichts beschönigt, sondern die Schwere des Verlusts des Mädchens hervorgehoben: Sie fällt in Ohnmacht, verkriecht sich im Bett und grübelt über die Nutzlosigkeit der Spielsachen für ihre Katze (und damit gewissermaßen über den Sinn des Lebens). Anschaulich und in einer Art magischem Realismus erzählt Hula von den 7 Leben einer Katze, die auch als Re-Inkarnationen interpretiert werden könnte.
Aljoscha Blau gibt dieser Geschichte, diesem Text mit seinen Bildern "einen Körper", wie er seine Auseinandersetzung und künstlerische Herangehensweise auf einer Tagung im November 2016 in Hannover beschrieb. Er arbeitet mit Gouache-Farben und kontrastiert in den collageartigen Bildern Objekte und/oder freigestellte Szenen vor einfarbigem oder nur skizzenhaft angedeutetem Hintergrund: Immer wieder überraschen Text und Bild mit unerwarteten Perspektiven: Da taucht z.B. der Hund von links oben plötzlich auf und stürzt sich auf die nichts Böses ahnende Maus.
Fazit: Rundherum ein Lese- und Sehvergnügen mit Hintergedanken.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ASR.
Veröffentlicht am 01.04.2017

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