Die Schülerfete

Autor*in
Fervers, Matthias
ISBN
978-3-934555-14-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
174
Verlag
C.V. Traumland- Verlag
Gattung
Krimi
Ort
Schloss Holte Stuckenbrock
Jahr
2009
Lesealter
14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
11,25 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Auf einer Schülerfete wird ein Mädchen umgebracht. Sally wurde dieser Mord vorher in Chat angekündigt. Wer war es?Bald verdächtigt jeder jeden. Niemandem kann sie mehr vertrauen. Am Ende muss Sally erkennen, dass sie sich in einem Menschen besonders getäuscht hatte und sie bangt nun um ihr eigenes Leben.

Beurteilungstext

Jahrelange Erniedrigung und Verletzung verändern einen Charakter und können aus dem besten Kerl einen Verbrecher machen.
Sallys Klique ist eine tolle Truppe. Aber nach dem Tod eines Mädchens aus ihrer Runde ist alles anders. Keiner vertraut mehr dem Anderen. Jeder verdächtigt jeden. Alle fragen sich, ob sie sich wirklich kennen. Freundschaften werden in Frage gestellt. Sally ist die Figur, um die herum die Geschichte erzählt wird. Am Ende der Geschichte kommt heraus, dass sie die am meisten Manipulierte ist. Als ihr klar wird, wer wirklich der Täter ist, hat sie zuerst nur Angst, dass er nun auch sie umbringt. Der Täter Ray erzählt ihr, wie er über Jahre schikaniert und verletzt wurde. Sally kann ihn verstehen. Ein Anderer hat ihn bist aufs Blut gereizt. Wohl wurde der von Rays Klique geschnitten. Wo anders jedoch fand er ausreichend Anerkennung. Ray war nie in der Lage, seine Wut und seinen Hass gegen seinen Peiniger Luft zu machen oder sich aus seinem Wirkungskreis zu lösen. Als er erkennen musste, das der Andere ihm die geliebte Freundin ausgespannt hatte und mit ihm gemeinsam über Ray lachte, war der Erträglichkeitspunkt überschritten. Statt sich professionelle Hilfe zu holen, wurde Ray zum Mörder seiner Freundin. Zu spät erkannte er, dass auch sie eigentlich ein schwaches Opfer seines Peinigers war. Der zog all seine Energie aus Rays Niederlage. Keiner aus seiner Klique merkte, wie es es ihm ging. Niemand stoppte seinen Peiniger.
Rays Entscheidung, nicht Sally zu töten, sondern seinem eigenen Leben ein Ende zu machen, ist nichts hinzu zu fügen. Inwieweit der Andere, scheinbar zu Unrecht in Haft sitzende, irgend etwas begriffen hat, bleibt unklar.
Die Story ist spannend aufgebaut, flüssig zu lesen, hinterlässt jedoch wenig Material zum Nachdenken. Die Grübeleien der Klique und auch Sallys drehen sich zu sehr um den Täter und zu wenig um das warum, auch zum Schluss der Geschichte.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von KOST.
Veröffentlicht am 01.01.2010