Die Schnetts und die Schmoos

Autor*in
Donaldson, Julia
ISBN
978-3-407-75444-8
Übersetzer*in
Naoura, Salah
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Scheffler, Axel
Seitenanzahl
32
Verlag
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Weinheim
Jahr
2019
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Die Schöpfer des „Grüffelos“ haben das Romeo und Julia-Motiv aufgegriffen und eine skurrile Liebesgeschichte erdacht, die auf dem Stern „Sehrsehrfern“ spielt. Dort leben die „Schnetts“ und die „Schmoos“, die jeden Kontakt zueinander vermeiden und ihren Kindern Freundschaften verbieten. Doch ausrechnet der „Schmoo“ Bernd und die „Schnett“ Grete verlieben sich ineinander. Ob das ein gutes Ende nehmen kann?

Beurteilungstext

Grete und Bernd vom Stern „Sehrsehrfern“ sind „im wahrsten Sinne des Wortes nicht von dieser Welt“. Sie und ihre Familienmitglieder sehen höchst fremdartig aus. Während die roten „Schnetts“ am See „Lubuleete“ leben, strubbelige Haare und Entenfüße haben und gerne mit Wasser spritzen, wohnen die blauen „Schmoos“ auf „dem böckligen Berg“. Sie haben Känguruschwänze und bewegen sich hüpfend durch die Gegend. Aber Grete und Bernd treffen sich im „wupfligen Wald“ und freunden sich trotz aller Verbote und Warnungen an. „Sie erzählten Geschichten und sangen ein Lied und spielten so schön, wie es selten geschieht.“ Und so werden sie ein Liebespaar.

Klar, dass die Familien nichts von den Heiratsplänen der beiden wissen wollen; dem Liebespaar bleibt nur die Flucht mit der roten Rakete von Großvater „Schnett“. Als ihr Fehlen entdeckt wird, schließen sich die „Schmoos“ und die „Schnetts“ zusammen und machen sich mit der blauen Rakete der „Schmoos“ auf die Suche nach ihren Kindern. Auf ihrer Reise zu fremden Planeten begegnen ihnen merkwürdige Wesen; die verfeindeten Familien müssen lernen in der Fremde zusammenzuhalten und zu akzeptieren, dass Bernd und Grete nicht zu finden sind.

Diese sind während der Abwesenheit ihrer Familien wieder zurück auf ihrem Heimatstern „Sehrsehrfern“ gelandet, die Verwandten begrüßen bei ihrer Rückkehr froh die lange Vermissten. Als es dann auch noch ein niedliches, kleines (lila!) Baby zu bewundern gibt, sind die „Schmoos“ und die „Schnetts“ endlich gründlich miteinander versöhnt. „Spiel mit den Schnetts und spiel mit den Schmoos. Mit wem du auch magst, spiel einfach drauflos!“

Die Reime von Julia Donaldson gehen trotz vieler spielerischer Wortschöpfungen leicht ins Ohr, schnell wird man mit der lautmalerischen Sprache vertraut („wupfliger Wald“, „die Wäume warn hoch und die Muft war nicht kalt“, der Wüstenplanet „Jum-Jum-Hitzenhotzen“ …). Die Illustrationen ermöglichen eine Vorstellung von den fremdartigen Wesen, gegen die der Grüffelo schon fast einheimisch wirkt. Beim wiederholten Lesen und Anschauen werden dem Betrachter immer mehr Kleinigkeiten der außerirdischen Welten und Völker auffallen. Da sind die „Skluus“ mit ihren Schottenröcken, pelzige Schnecken, Landschaften mit schmierigem Dreck oder grünem Schleim… . Die einzigen Dinge, die Ähnlichkeiten mit Gegenständen aus unserer Welt haben, sind eigentlich nur die Raketen und Gretes Bettwäsche.

Das zuerst in England erschienene Buch ist den Kindern Europas gewidmet. Der deutsche Illustrator Axel Scheffler, die britische Autorin Julia Donaldson und der Übersetzer Salah Naoura zeigen hier, dass skurrile Geschichten, Humor und Einfallsreichtum keine Grenzen kennen. Sicher wollten sie mit diesem Buch ein Zeichen gegen den aufkommenden Nationalismus in Europa setzen, dabei haben sie ihre Talente herrlich nutzen können.

Dieses ungewöhnliche Bilderbuch ist eine empfehlenswerte Lektüre für alle Kinder ab etwa vier Jahren und ihre Familien – besonders für Menschen, die kuriose Geschichten und Figuren mögen oder Fans der Bücher von Donaldson und Scheffler sind.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von htd; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 02.04.2020

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