Die Schneekönigin - Kristalle aus Eis und Blut

Autor*in
Bernhard, C.E.
ISBN
978-3-7645-3279-6
Übersetzer*in
k. A.,
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
368
Verlag
Penhaligon
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/RomanFantastik
Ort
München
Jahr
2022
Lesealter
16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüre
Preis
18,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Jeder hat schon einmal von dem Märchen von Hans Christian Andersen gehört. Die Geschichte der Schneekönigin ist wohl eine seiner bekanntesten. Doch was haben die Liebe einer Mutter, eine Landschaft wie in Disneys „Frozen“ und das Schicksal zweier Liebenden gemeinsam?

Beurteilungstext

C.E. Bernhard interpretiert in ihrem Werk „Die Schneekönigin – Kristalle aus Eis und Blut“ den Märchenklassiker von Hans Christian Andersen neu. Das Original handelt von dem kleinen Jungen Kay, der von einem der Eissplitter der Schneekönigin verdorben wird und daraufhin zu ihr geht. Seine Kindheitsfreundin Gerda versucht ihn daraufhin zu retten.
In der Adaption von Bernhard ist Gerda die Protagonistin. Sie ist Burgherrin in einem Dorf an einem Fjord und mit Kay verheiratet. Die beiden haben einen Sohn namens Unik. Besonderheit des Fjords ist, dass dieser über den Winter immer wieder zufriert und somit die Passage möglich ist.
Eine Bedingung – oder auch Aberglauben – ist, dass man einmal im Jahr im Winter während einer Prozession das Lied der Schneekönigin ohne Unterbrechung zuende singen muss, um diese zu besänftigen, da sie das Land schützt.
Gerda nimmt das erste Mal ihren Sohn Unik mit zu dieser Prozession. Dieser lässt sich, während die Menschen auf dem Eis marschieren, von der Gestalt eines Luchses ablenken und folgt diesem immer weiter in den Fjord. Als die besorgte Mutter das Verschwinden ihres Sohnes bemerkt, unterbricht sie mit ihren suchenden Rufen das Lied der Schneekönigin.
Anfangs ist alles noch normal. Doch das Eis des Fjordes scheint immer dünner und nicht mehr passierbar zu werden.
Es wird Sommer und der Fjord taut auf. Die Geschehnisse des letzten Winters scheinen in Vergessenheit zu geraten. Doch Gerda sieht immer wieder die Gestalt einer Frau, die sie zu warnen versucht. Kay, Gerdas Mann, möchte in die Stadt, raus aus dem kleinen abgeschiedenen Dorf, um Unik eine gute Zukunft bieten zu können. Das führt mehrfach zum Streit.
Bei einem Spaziergang zum Jahreszeitenwechsel geschieht jedoch etwas Schreckliches. Unik, wieder von der Gestalt eines Luchses gelockt, fällt ins Wasser und droht zu ertrinken. Kay und Gerda können ihn gerade so retten. Aber als Folge dessen wird Unik schwer krank und weil der Fjord nicht zufrieren möchte, ist die Medikamentenversorgung nicht möglich.
Also entschließt sich Gerda dem Ruf der Schneekönigin zu folgen und eine mühsame Reise beginnt.

C.E. Bernhard schafft es auf knapp 360 Seiten das Märchen der Schneekönigin in ein anderes Licht zu rücken. Ihre Geschichte von einer liebenden Mutter, die alles tun würde um ihren Sohn zu retten, ist berührend und die Parallelen zum Original sind interessant gewählt. Sie bringt ebenfalls andere Aspekte der dänischen Sagenwelt ein und es gibt viele versteckte Hinweise auf das Original.

Der Schreibstil und die Aufarbeitung des Plots machen das Buch zu einer sehr angenehmen Leseerfahrung. Außerdem ist es mit dem etwas „erwachseneren“ Thema und der Seitenzahl vielleicht etwas lang, aber meiner Meinung nach für höhere Jahrgangsstufen und einem Alter ab 16 Jahren auch als Schullektüre geeignet. Gerade als Vergleichsliteratur für das klassische Werk kann ich es empfehlen.
So ist die Geschichte der Schneekönigin sowohl für Schulen, aber auch für nette Kaminabende geeignet.

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Diese Rezension wurde verfasst von flo; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 18.11.2022