Die schlaue Mama Sambona
- Autor*in
- Schulz, Hermann
- ISBN
- 978-3-7795-0149-7
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Krejtschi, Tobias
- Seitenanzahl
- 22
- Verlag
- Peter Hammer Verlag
- Gattung
- BilderbuchFantastikSachliteratur
- Ort
- Wuppertal
- Jahr
- 2007
- Preis
- 13,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Wir befinden uns in Afrika. Dort - im Victoria- See - lebt die schlaue Mama Sambona, dieKönigin der Ukerewe-Insel, die sogar den Tod übertölpelt.
Beurteilungstext
Am Ukarewe-See (Victoria-See) ist alles schön geordnet. Sogar der Tod muss sich an Regeln halten: Er darf nur drei Mal bei einem Kandidaten anklopfen, um ihn zu seinen Ahnen zu holen. Irrt er sich in der Adresse oder unterläuft ihm sonst ein Versehen, dann muss er lange warten, bevor er wieder kommen darf. Und genau DAS passiert ihm mit Mama Sambona! Beim ersten Versuch sucht der Abgesandte des Todes, ein Hase, Mama Sambona überall und findet sie nicht. Ein Bauer schickt ihn mit einer falschen Auskunft wieder zurück. Nun macht sich der Tod selbst auf den Weg und findet die Königin in einer einfachen Holzhütte, wo sie die Hausaufgaben ihrer kleinen Enkelin überwacht. Sie kann den Tod überreden, mit seiner Aufgabe zu warten, bis die Schulprüfungen zu Ende sind. Als der Tod zum dritten Mal erscheint, hat die Königin ein großes Volksfest organisiert mit lauter Trommelmusik. Der Tod lässt sich von der Musik mitreißen, tanzt mit Mama Sambona und vergisst seine ursprüngliche Absicht. Und darum ist Mama Sambona heute immer noch nicht bei ihren Ahnen.
Eine skurril-märchenhafte Geschichte um ein ernstes Thema aus Afrika! Die Sicht auf den Tod ist neu: Er tritt als eine Person auf, die zwar eine wichtige Aufgabe zu erfüllen hat, aber durch äußere Einflüsse zu beeindrucken ist und seine Ansichten ändern kann. In der schlauen Mama Sambona findet er seine Meisterin! Wahrscheinlich will sie SELBST entscheiden, wann es Zeit ist, zu gehen. Der einfach, aber eindrucksvoll erzählte Text wirkt durch die exotische Umgebung auf reizvolle Weise archaisch und ins Märchenhafte entrückt. Dazu tragen die expressiven, delikat-buntenIllustrationen nicht unwesentlich bei. Die - bis auf den Tod - tiefschwarzen Figuren sind meist dünn und langgliedrig; wenige landestypische Accessoirs kennzeichnen die einzelnen Szenen. Die flächige Malweise ist hie und da (besonders für Kinder) gewöhnungsbedürftig, aber dennoch reizvoll in der Wirkung.
Ein interessantes Bilderbuch zu einem ernsten Thema, das man (jüngeren) Kindern nicht unbedingt ohne Begleitung in die Hände geben sollte, das jedoch für das gemeinsame “Lesen” von Eltern/Großeltern und Kindern ab ca. 6 Jahren empfohlen werden kann.