Die schlaue Mama Sambona

Autor*in
Schulz, Hermann
ISBN
978-3-7795-0149-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Krejtschi, Tobias
Seitenanzahl
24
Verlag
Peter Hammer Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Wuppertal
Jahr
2007
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein fröhliches Fest feiert die schlaue Mama Sambona, um den Tod zum Leben zu verführen. Laut, bunt, fröhlich. So einfach lässt sich die Königin nämlich nicht in das Land der Ahnen mitnehmen.

Beurteilungstext

Eine wohl geordnete Welt, diese Welt der Mama Sambona. Selbst der Tod darf nicht, wie er will sondern muss sich wie alle anderen auch an bestimmte Regeln halten. So darf er bei ein und demselben Menschen nur drei Mal an die Türe klopfen. "Trifft er diesen Menschen nicht an, oder hat er sich in der Adresse geirrt, muss der Tod jahrelang warten, bevor er wieder kommen darf." Um sich solche "vergeblichen Laufereien zu ersparen", hat sich der Tod einen Assistenten gesucht: den Hasen. Als die Reihe an Mama Sambona kommt, ist besondere Sorgfalt geboten. Sie ist nämlich sehr viel unterwegs und zudem ist sie eine Königin, da "gehört es sich, (...) Bescheid zu sagen, wenn sie zu ihren Ahnen geholt werden soll." Doch der Hase bedeutet in Afrika nichts Gutes und so ahnt der Nachbar bereits den Grund des Besuches. Als er von ihm nach dem Verbleiben der Mama Sambona gefragt wird, schickt er den Hasen wieder fort. Die Mama sei auf Reise um Jagdhunde zu kaufen - "Wegen der Hasenplage. Diese Viecher fressen ihr das schönste Gemüse im Garten weg. Die Hunde werden ihnen Beine machen, verlass dich drauf!" Verständlicherweise traut sich der Hase fortan nicht mehr zu Mama Sambona, was den Tod sehr verärgert. Er geht also selbst los, um die Königin zu suchen. Doch im Schloss findet er sie nicht. Lieber nämlich sitzt die Mama auf der Terrasse ihrer kleinen Holzhütte, trinkt Tee und raucht eine Pfeife. So schließlich findet sie der Tod auch. Doch Mama Sambona hat noch keine Zeit für ihn. Ihre Nichte bereitet sich auf die Schulprüfung vor - und so lange jemand ein Kind betreut "oder sonst etwas Gutes für Kinder tut, ist der Tod machtlos." Bei seinem zweiten Besuch findet der Tod die Königin zwischen den Bäuerinnen auf dem Feld bei der Ernte. Auch dieses Mal schickt sie den Tod fort, denn ohne die geerntete Hirse müsse ihre Nichte Hunger leiden. Den dritten Besuch des Todes bereitet Mama Sambona gut vor. Sie organisiert ein großes Fest. Alle im Dorf sind eingeladen. Musik spielt und es wird fröhlich getanzt. Als der Tod kommt, ist er hingerissen von so viel Lebensfreude. "Das Tanzen mit der Königin gefiel ihm so gut, dass er alles andere darüber vergaß." Auch seine Aufgabe. Mama Sambona also bleibt und ihre Ahnen müssen warten. Das Leben hat den Tod bezaubert.
Der in Afrika geborene Schriftsteller und ehemalige Leiter des Peter Hammer Verlages Hermann Schulz erzählt in klaren Sätzen diese Geschichte über das Leben und den Tod. In kleinen Fußnoten finden sich zusätzliche Erklärungen zu Namen oder darauf, das Mama Sambona nach dem Fest zwar noch Tee trinkt, das Rauchen aber inzwischen eingestellt haben soll.
Die Zeichnungen von Tobias Krejtschi stehen dem Text an Kraft in nichts nach. Dunkel der Tod, ein fröhlich-leuchtendes Rot für die Königin, satt und reif das Beige und Gelb der Getreidefelder. Kleine Holzschnitte begleiten den Text. Schnörkellos, wie auch die Geschichte selbst. Klar in ihren Botschaften.
Ein Buch über die Lust am Leben, der auch der Tod nur schwer wiederstehen kann.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ar.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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