Die saugemeine Senf-Lawine
- Autor*in
- Gehm, Franziska
- ISBN
- 978-3-7855-7411-9
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Harvey, Franziska
- Seitenanzahl
- 239
- Ort
- Bindlach
- Jahr
- 2012
- Lesealter
- 10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 12,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Das Hotel “Zur schönen Zeit” wurde im ersten Band der Reihe mit Hilfe einer Zeitmaschine aus dem Jahr 1912 in das Rippelpolde der Gegenwart katapultiert. Die Kinder Kasmiranda, Jonni und Melusine haben sich mit Milford, dem Sohn des Rippelpolder Wurstfabrikanten, angefreundet. Als Milfords Vater erpresst wird, und der Stadt eine Katastrophe bevorsteht, ermitteln die vier Kinder zwischen den Zeiten.
Beurteilungstext
Im vorliegenden Band arbeiten die Bewohner des Hotels fieberhaft an ihrer Rückkehr in die Vergangenheit, die schließlich auch kurz bevor zu stehen scheint. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse. Ein skrupelloser Erpresser droht mit der Vernichtung des Ortes. Es gelingt nicht, ihn zu stoppen, und Rippelpolde beginnt, unter einer Senflawine zu ersticken. Doch die Kinder drehen das Rad der Geschichte zurück...
Selbst als routinierter Leser hat man Mühe, mit der Handlung Schritt zu halten. Geschätzte zwanzig bis dreißig Protagonisten tummeln sich im Geschehen, etliche davon mit einer eigenen Vorgeschichte. Wer die ersten Bände der Reihe nicht kennt, verliert schnell die Übersicht. Natürlich hat das Spannungsfeld, das durch das Aufeinandertreffen von Menschen aus verschiedenen Epochen entsteht, seinen Reiz. Doch was der Plot verspricht, kann die überladene Handlung nicht halten. Die Leser verlieren sich in einer Fülle von Szenen, Protagonisten und Nebenhandlungen.
Die Autorin arbeitet gerne mit Überzeichnungen. Ihre Charaktere sind entweder betont klischeehaft oder betont fantasievoll. Die wohlgesetzte Sprache der Kaiserzeitlichen setzt sich ebenso wie ihr Verhalten sehr deutlich von der heutigen Norm ab, und wenn ein Krimineller auftaucht, dann auch ein richtig böser. Denn das, was Franziska Gehms Erpresser anrichtet, ist einfach grauenhaft. Da tauchen Assoziationen zwischen den Tsunamikatastrophen in Asien und terroristischen Anschlägen im Nahen Osten im Kopf auf. Diese Grausamkeit finde ich nicht mehr lustig, sondern völlig unangemessen.
“Die saugemeine Senf-Lawine” ist ein Buch, das weder inhaltlich noch technisch überzeugen kann.