Die Samenhändlerin

Autor*in
Durst-Benning, Petra
ISBN
978-3-550-08616-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
502
Verlag
Ullstein
Gattung
Ort
Berlin
Jahr
2005
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
29,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Dieser Roman handelt von einer jungen Frau aus Nürnberg, die den Vater ihres unehelichen Kindes im württembergischen Gönningen aufsucht. Dieser steht kurz vor seiner Hochzeit mit einer Einheimischen. Wie sich die ganze Angelegenheit weiterentwickelt, und wie die “Hereingschmeckte” schließlich selbst zur Samenhändlerin wird erfährt der Leser in realistischen Schilderungen.

Beurteilungstext

Die “Samenhändlerin” erzählt in der Hauptsache vom Leben in der württembergischen Gemeinde Gönningen. Dort ist der Samenhandel die Haupterwerbsquelle der Bevölkerung in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Der Roman erzählt die Geschichte zweier Frauen. Hannah die Wirtstochter aus Nürnberg wird von dem dort vorüberziehenden Samenhändler schwanger, sie beschließt den Vater ihres Kindes zu suchen. Als sie in Gönningen ankommt erfährt sie, dass Helmut bereits seit Jahren einer anderen versprochen ist und in einer Woche heiraten wird. Die Braut, eine Samenhändlerstochter, deren Vater auf der Reise in der Schweiz ist, näht bereits eifrig an ihrem Hochzeitskleid. Sie ist sich sicher, dass Helmut sie liebt und dass sie füreinander bestimmt sind. Daran hält sie auch weiter fest, als die Hochzeit mit ihr abgesagt wird und Helmut statt dessen Hannah, die Frau seines Kindes heiratet. Um Helmut weiter nahe sein zu können, heiratet Seraphine schließlich den Bruder von Helmut, Valentin, der sie schon immer geliebt hat. Alles könnte gut werden, wenn Seraphine nicht an der Vorstellung festhalten würde, dass Helmut sie liebt und Hannah ihrem Glück im Wege ist. Eine Intrige nach der anderen spinnt sie. Schließlich erkennt Helmut ihre wahren Absichten und Valentin macht sich enttäuscht auf den Weg nach Amerika. In Holland erkrankt er lebensgefährlich. Erst jetzt erkennt Seraphine, was er ihr wirklich bedeutet. Eine dramatische Geschichte, die in die Geschichte des Samenhandels in Gönningen hineinerzählt wird. Die Leser erfahren, wie es in der Mitte des 19. Jahrhunderts in dem Dorf Gönningen ausgesehen hat und wie die Samenhändler ihr Brot “in der Ferne” verdienen mussten. Für Menschen, die historische Romane schätzen ist dieses Buch sehr wertvoll. Es ist historisch gut recherchiert, die Autorin hat sich in diesem Dorf persönlich umgesehen und mit einigen Samenhändlerinnen und Samenhändlern der heutigen Zeit gesprochen. So ist es nicht nur ein historischer Roman, sondern kann für Interessierte und Einheimische aus Gönningen die Zeit der Blüte des Samenhandels noch einmal lebendig werden lassen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von BM.
Veröffentlicht am 01.01.2010