Die Rotte
- Autor*in
- Theisen, Manfred
- ISBN
- 978-3-570-30458-7
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 221
- Verlag
- –
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2008
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Klassenlektüre
- Preis
- 6,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
In einer großen Stadt mitten im sozialen Brennpunkt wächst der Jugendliche Marvin auf. Seine Mutter eher ratlos, sein Vater ein arbeitsloser Säufer. Da ist es nur ein Frage der Zeit, bis Marvin mit rechtsextremem Gedankengut in Verbindung gerät und in einer Kameradschaft Halt bekommt. Diese Kameraden haben immer eine passende Antwort auf seine Fragen und sie gehen gemeinsam bis zum Äußersten.
Beurteilungstext
Leider ein aktuelles Thema: Rechtsextremismus ?Kameradschaften - Neonazis. Eng damit Hass, Raub, Mord, Erpressung, Ausländerfeindlichkeit- kurzum rechte Gewalt. All das wird geschildert.
In diese brutale Welt gerät der Leser, wenn er dieses Buch liest. Erzählt wird alles aus der Sicht des Jugendlichen Marvin, was ermöglicht, tief ins Geschehen einzudringen. Somit fällt es einem schwer, sich vom Buch zu lösen. Durch die Erzählperspektive gerät man unmittelbar, von Anfang an, in die Fänge einer Kameradschaft. Somit können dem Leser manchmal durchaus die Argumente fehlen und der Widerstand in einem gegen diese Kameradschaft lässt nach. Dies kann gefährlich für den jungen Leser werden, weil ihm nur wenige Alternativen aufgezeigt werden, um sich von den Wurzeln des Hasses zu befreien.
Sasha, der Anführer nimmt wohl die Rolle des fehlenden Vaters bei Marvin ein. Durch ihn gibt es eine klare Hierarchie, Struktur und Normen, an die sich alle gern halten. Der grandiose Höhepunkt ist gleichzeitig die Wende des Geschehens. So wird man gezwungen, das bereits Gelesene nochmals neu zu interpretieren.
Dass am Rande eine kleine Liebesgeschichte eingebaut ist, versüßt einem das Leben. Auch wenn diese junge Liebe voller Problem ist.
Dieses Buch kann man mit gutem Gewissen weiter empfehlen. Wichtig wäre aber, dass man sich gemeinsam mit dem lesenden Jugendlichen über das Thema Rechtsextremismus auseinandersetzt.