Die roten Blüten von Whakatu

Schlagwörter

• Abenteuer
• Familie
• Liebe

Teaser

Inez Corbi erzählt die Geschichte der 15-jährigen Lina, die als Waise gemeinsam mit ihrer Schwester Rieke nach Neuseeland auswandert. Dort findet sie eine Stelle als Hausmädchen bei einem deutschen Farmer. Mit harter Arbeit schafft sie es, auch ihrer Schwester gewisse Sicherheiten zu bieten. Lina fühlt sich immer mehr zu Alexander, dem ältesten Sohn des Farmers hingezogen. Aber ihre Zuneigung wird durch ihre spontanen Entscheidungen auf eine harte Probe gestellt.

Beurteilungstext

Die Autorin versetzt den Leser in das Jahr 1844. Dort lebt die 15-jährige Waise Lisa mit ihrer Schwester Rieke unter ärmlichsten Verhältnissen im Norden Deutschlands. Beide müssen jeden Tag ums Überleben kämpfen. Als letzten Ausweg sieht Lina die Ausreise nach Neuseeland. Die Überfahrt wird zunächst von einer Agentur bezahlt, die es dann vor Ort zurückfordert. Da es gute Aussicht auf Arbeit gibt, machen die beiden Mädchen sich auf die lange und beschwerliche Reise. In Neuseeland angekommen, gibt es erste Probleme. Nur mit Mühe findet Lina Arbeit bei einem deutschen Farmer, der selbst 3 Kinder hat. Bald fühlt sie sich zu dessen ältesten Sohn, Alexander, hingezogen. Dieser hat besondere Beziehungen zu den einheimischen Maori und hütet ein Geheimnis. Aber alles ändert sich, als sie aus Not den Heiratsantrag des Farmers annimmt.
Die Autorin schreibt in einem lockeren jugendgemäßen und fesselnden Stil. Im Mittelpunkt steht Lina und aus deren Sicht erlebt der Leser das Geschehen. Anschaulich beschreibt sie die Zeit in der die Protagonistin lebt. Hier erfährt der Leser interessante Details wie zum Beispiel, dass es damals für arme Leute nicht ungewöhnlich war, ihre Zähne zu verkaufen. Die Geschichte ist zwar insgesamt vorhersehbar, doch durch die sympathischen Charaktere sehr unterhaltsam und fesselnd. Geschichtlichen Hintergründe lässt die Autorin nahtlos einfließen, so dass der Leser viel über die Zeit des Auswanderns und das Leben in der neuen Welt erfährt. Am Ende des Buches ist ein kurzer Überblick über die tatsächlichen Ereignisse dieser Zeit. Das Cover ist sehr schön gestaltet und passend zum Handlungsort, Neuseeland, gewählt. Es stellt eine Verbindung zu den Ureinwohnern her. Insgesamt handelt es sich um ein gelungenes, gut recherchiertes Buch über die Liebe zweier jungen Menschen in der Zeit der Kolonialisierung Neuseelands.