Die Rache
- Autor*in
- Wahl, Mats
- ISBN
- 978-3-446-20906-0
- Übersetzer*in
- Kutsch, Angelika
- Ori. Sprache
- Schwedisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 283
- Ort
- München
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 16,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Der Vater der 13-jährigen Zwillingsschwestern ist ermordet worden, bevor diese zur Welt kamen. Im Gegensatz zur schüchternen Lydia ist Tove aggressiv und voller Hass und sie schwört die verurteilte Mörderin umzubringen. Können Lydia, die Mutter und die Großmutter Tove helfen zu verzeihen? Kann Kommisaar Fors eine Mordtat verhindern?
Beurteilungstext
Tove dient zwar als Schlüsselfigur, aber viele Hauptdarsteller bestreiten die Handlung. Hass und Rache ziehen sich durch die gesamte Geschichte. Ausländerfeindlichkeit und Rechtsextremismus sind oft die Triebfeder für die unterschiedlichen Übergriffe und Verbrechen.
Ein ausländischer Restaurantbesitzer wird überfallen und schwer verletzt. In Selbstjustiz wird ein Mitglied einer Kinderbande als vermeintlicher Täter von den Söhnen des Opfers grausam umgebracht. Das Verbrechen werden nie aufgeklärt.
Anneli Tullgren, die Mörderin an Hilmer, dem Vater der Zwillingsschwestern Tove und Lydia, stellt sich nach ihrer Gefängnisentlassung als Spitzenkandidatin der Nazi-Partei für den schwedischen Reichstag auf. In ihren Reden beschwört sie, das Land von Schmarotzern zu befreien. Um den Wahlerfolg zu erhöhen, wird von Mitgliedern dieser Partei ein Anschlag vorbereitet. Anneli Tullgren, die diesen Anschlag nicht gut heißt, wird nun von Mitgliedern ihrer Partei und von Tove, der Tochter des ermordeten Hilmer, bedroht und schließlich überfallen und verletzt. Nach etlichen Versäumnissen und nicht ganz nachvollziehbaren Wendungen schließt der Kommissar zufrieden die Akte zum Mordversuch auf Anneli Tullgren. Die Leute im Kommissariat bekleckern sich wenig mit Ruhm, werden bei Verstößen von ihren Vorgesetzten gedeckt, sorgen sich außerdem häufig mehr um sich selbst als sich ernsthaft ihren Aufgaben zuwenden.
Vielleicht hatte der Autor die Absicht, die Leute aufzurütteln, der Gesellschaft die aktuellen oder drohenden Verhältnisse aufzuzeigen, aber als Jugendkrimi taugt dieses Buch trotz der Thematik nur bedingt. Es fehlt die klare Parteilichkeit gegen Rechtsradikalität und die Ausgrenzung von Minderheiten und die Verurteilung der Nachlässigkeiten und Grenzüberschreitungen beim Kommissariat - zumindest wird eine klare Haltung dazu nicht deutlich vorgetragen. Die Ermordung des Jungen durch die Söhne des Restaurantbesitzers wird derart grausam und detailliert geschildert, dass es unerträglich ist und eher zur weiteren Verrohung der Jugendlichen beiträgt.