Die Quigleys

Schlagwörter

• Familie
• Freundschaft

Teaser

Eigentlich sind die Quigleys eine ganz normale Familie: der Papa etwas zerstreut, die Mama ab und zu gestresst, die Tochter Lucy ein wenig eignsinnig und Sohn Will manchmal selbstvergessen... Dass der Alltag dieser Familie durchaus auch aufregend, spannend und lustig sein kann, beweisen vier originelle Geschichten, in denen sich zeigt, dass man Probleme am besten mit einem Schuss Humor und gemeinsam löst.

Beurteilungstext

Kaum hat man den ansprechenden farbenfrohen Buchdeckel mit den Konterfeis der vier Familienmitglieder aufgeklappt, ist man schon mittendrin in der ersten Geschichte, die zeigt, dass auch Nachbarschaftshilfe sehr anstrengend sein kann. Vor allem dann, wenn Vater Quigley beim Babysitten eher das Fußballspiel im Fernsehen, als die drei zu beaufsichtigenden Kinder im Blick hat und zu später Stunde Schnüffelhase, das jüngste der drei Nachbarskinder vermisst... Zum Glück unterstützen ihn seine eigenen Kinder tatkräftig bei der Suche und schließlich kommt von Lucy, genannt Pudel oder Pudelfisch, sogar der entscheidende Tipp...
Dass die Quigley-Geschwister genau wissen, was sie wollen und mit beiden Beinen fest im Leben stehen, beweisen auch die anderen Geschichten. Wenn es zum Beispiel um das ersehnte Outfit als Brautjungfer auf einer Hochzeit oder um einen Würgeadler als Weihnachtsgeschenk geht, verfolgen Lucy und Will ihre Ziele beharrlich und zwingen ihre Eltern durch Hartnäckigkeit und Einfallsreichtum so manches Mal zur Kapitulation. Man merkt, dass es die Eltern nicht immer leicht haben, ihre Erziehungsprinzipien durchzusetzen und doch findet sich bei aller Aufregung am Ende doch immer eine Lösung und ein von allen akzeptierter Kompromiss. Schön, dass ein Kinderbuch mal wieder die Vorzüge einer ganz normalen Familie zeigt und deutlich macht, dass der Schlüssel zum Glück in der Gemeinsamkeit liegt. All das, was bei den Quigleys auf der Tagesordnung steht: Geschwisterstreit, verpatzte Geburtstagsfeiern, kleine Schwindeleien, Zuspätkommen, Probleme mit den Lehrern und Pannen bei Schulfesten, ist für junge Leser ab etwa 8 Jahre gut nachvollziehbar. Ähnliche Situationen kennen sie wohl auch aus eigenem Erleben und werden sich gut mit Lucy und Will identifizieren können. Ganz ohne Zauberei und Magie, aber mit Originalität, Einfallsreichtum und Humor wird von ganz realen Alltäglichkeiten erzählt, die ein turbulentes, jedoch beherrschbares Familienleben mit sich bringt. Das Wort "chaotisch" im Klappentext soll sicher reizen, ist aber etwas übertrieben...
Susann Opel-Götz hat den Text sehr gelungen mit witzigen, schwarz-weiß Zeichnungen illustriert. Das genaue Hinsehen lohnt sich!
Die vier Geschichten eignen sich zum Vorlesen und selber Lesen und dank lustiger Dialoge und Handlungseinfälle gibt es ausreichend Gelegenheit zum Schmunzeln und Lachen. Die nicht ganz 100 Seiten mit gut zu lesender großer Schrift sind auch von Grundschulkindern gut zu bewältigen und machen Lust auf weitere Erlebnisse der Quigleys. Gabriele Haefs hat für die Übersetzung aus dem Englischen den Sonderpreis Übersetzung des Deutschen Jugendliteraturpreises bekommen und wird hoffentlich bald weitere Bände der englischen Originalausgabe folgen lassen.