Die Prinzessin und die Erbse

Autor*in
Endres, Brigitte
ISBN
978-3-7017-2067-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Wiemers, Sabine
Seitenanzahl
25
Verlag
Residenz
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
St. Pölten
Jahr
2010
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Das Leben ist ganz schön einfach, wenn man immer bekommt was man will. So wie die kleine Prinzessin. Mit der Widerspenstigkeit einer kleinen Erbse allerdings, hat sie nicht gerechnet. Da hilft auch lautes Gebrüll nicht. Aber was dann?

Beurteilungstext

Ja, richtig, hier liegt die Prinzessin nicht auf der Erbse, hier rennt sie dem kleinen grünen Gemüse hinterher. Und das laut brüllend. Denn die Prinzessin ist es nicht gewohnt, ihre Wünsche unerfüllt zu sehen. Hoch auf dem Thron sitzend beschäftigt sie Heerscharen von Schlossangestellten. Schokolade, Frösche, rotgepunktete Gummistiefel, Eis am Stiel und andere Wirrungen werden gebracht, bereitet, gereicht. Nur, leiden kann sie niemand. "ICH, ICH, ICH" und "WILL! WILL! WILL!" und "SOFORT!" - so macht man sich keine Freunde. Im Gegenteil: Die Hofschranzen wünschen sie wohin auch immer, wenigstens aber schlafend ins Himmelbett. Rebellieren aber will keiner. Bis zu diesem Teller Erbsen. Wie immer hatte die Prinzessin sie mit gewohnter Höflichkeit angefordert. "Ich will Erbsen" Sofort!" Der Koch kam gerannt und brachte einen Teller, randvoll, bevor er auf dem Sessel in den Schlaf sank (wo er vom Tod der Prinzessin träumte). Und dann das: "(...) die letzte Erbse wollte sich nicht verputzen lassen. Immer, wenn die Prinzessin sie mit ihrem goldenen Gäbelchen aufpieken wollte, hüpfte sie weg." Statt dessen Gekicher vom Gemüse und weg ist es. Eine wilde Verfolgungsjagd beginnt. Runter vom Teller, rauf aufs Sofa, auf den Schrank, unter den Teppich, durch die Tür und raus aus dem Fenster. Und keiner springt hinterher! Die Prinzessin springt also selbst und weiter geht's. Zerwühlte Stiefmütterchen, zerschundene Grasflächen, rein ins Mauseloch. Und die Prinzessin immer noch knapp dahinter. Unter die Radieschen, raus aus der Erde, rauf auf den Baum, rein in den Matsch und wieder ins Schloss. Die Erbse kichert, die Dame kreischt, die Hofschranzen sind amüsiert. Schließlich, schmutzig, im zerrissenen Kleid und traurig sitz die Prinzessin auf dem königlichen Hinterteil. Überlegt. "Dann zog sie die Nase hoch und flüsterte etwas. Leise, ganz leise. So leise, dass es nur die Erbse hören konnte. Hopp, sprang die Erbse auf ihren Schoß." Seither sind die beiden die besten Freunde. Was nur hatte sie gesagt? Vielleicht lässt sich die Antwort in Sabine Wiemers wunderbar schrägen Illustrationen finden? Ihre Collagen sind gespickt mit kleinen Zitaten aus Märchen, winzigen Krickeleinen an Zimmerwänden, Spielkarten und anderen skurrilen Details. Vielleicht weiß es Hans im Glück? Er zerrt an der Kuh und wünscht sich weit weg. Oder der Frosch, der auf den erlösenden Kuss wartet? Liegt die Antwort im Schweinetrog? Oder verraten die Karten etwas? Die Suche nach der Erbse im Bild wird so schnell zu einer wunderbaren Entdeckungsreise. Was war wohl das Zauberwort? Die Prinzessin bewahrt ihr Geheimnis. "Aber wer nicht dumm ist, findet es heraus." Ein fröhliches Buch, das ganz neben bei zum Nachdenken einlädt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ar.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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