Die Piraten von Libertalia

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Teaser

In einem spannenden Abenteuerroman erzählt uns Nasrin Siege von den Männern und Frauen, die als Sklaven verkauft wurden, als Gefangene und Piraten auf Schiffen im Indischen Ozean unterwegs waren und von der utopischen, freien Republik Libertalia fasziniert wurden. Leser erleben mit, wie der Traum in Ansätzen verwirklicht wurde, aber scheiterte.

Beurteilungstext

Eigentlich ist der Buchtitel falsch gewählt, denn die Anhänger der Idee einer freien Republik Libertalia wollen keine Piraten sein, sie wollen brüderlich zusammen leben und arbeiten, ihr Leben selbst bestimmen und auf keinen Fall Menschen als Waren behandelt wissen. Für ihren Traum leben die Kapitäne Misson und Caraccioli. Wenn sie Sklavenschiffe überfallen und ausrauben, geben sie den Befreiten die Möglichkeit, sich ihnen anzuschließen oder hinzugehen, wo sie wollen.
Der Roman von Nasrin Siege spielt Ende des 17.Jahrhunderts bei Madagaskar, er basiert auf Legenden um das sagenhafte Libertalia. Sie hat zuerst bei Daniel Defoe davon gelesen und weitere Quellen gesucht, bevor sie den Stoff zu einem eigenene Roman verarbeitet hat. Darin schreibt sie aus der Sicht des jungen Muro(Ich-Erzähler), der von Sklavenjägern gefangen und dessen Familie und Dorf vernichtet werden. Als er durch die o.g. Kapitäne befreit wird, schließt er sich der Suche nach einem geeigneten Ort an und wird immer mehr zum Verfechter der Ideen, die dann auch an einer Küste Madagaskars schrittweise verwirklicht werden. Das abenteuerliche Leben, die spannende Auseinandersetzung mit Eingeborenen und Piraten sowie der Streit um die Verwirklichung der Freiheitsideen machen das Buch sehr lesenswert. Nur die Anhäufung von Namen erschwert den Lesegenuss. Vielleicht hätte N.Siege ihr sachliches Nachwort noch durch eine geografische Skizze ergänzen können.