Die Pfütze. Die Vielfalt einer verborgenen Welt entdecken

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• Natur
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• Umweltschutz/Klima

Teaser

Ein großartiges Kindersachbuch mit sorgfältigen, naturalistischen Illustrationen. Es bringt uns einen unterschätzen Lebensraum nahe - die Pfütze.

Beurteilungstext

Die Deutsche Akademie für Kinder-und Jugendliteratur empfiehlt monatlich ein Naturbuch. Im November 2022 fiel die Wahl auf „Die Pfütze. Die Vielfalt einer verborgenen Welt entdecken“ von Angelika Huber-Janisch (Text) und Annette Zacharias (Illustration). In der Laudatio der Akademie heißt es: „... informative Texte, detaillierte Illustrationen zeigen, wie wichtig auch Pfützen für unser Ökosystem sind. Ein faszinierendes Sachbuch nicht nur für Kinder.“ Dem Urteil kann man sich nur anschließen.

Bereits das detaillierte Inhaltsverzeichnis des großformatigen Sachbuchs zeigt die Vielzahl der Themenbereiche, die angesprochen werden: Im Wasser einer Pfütze herrscht eine unglaubliche Artenvielfalt und mannigfaltiges Leben, von winzigen Bärtierchen und Hüpferlingen zu Urzeitkrebsen, Wasserläufern, Raubspinnen, Schnecken, Käfern, Lurchen und Kröten. Auch fliegende Tiere wie Libellen oder Schmetterlinge steuern diese Minibiotope an, um zu trinken oder ihre Eier im Wasser abzuwerfen. Spatzen oder Schwalben sind für die Reinigung des Gefieders oder den Nestbau auf Wasser, Erde und Matsch der Pfützen angewiesen.
Umso mehr sollten Menschen darauf achten, Flächen nicht vollständig durch Asphalt und Pflasterung zu versiegeln. In einem Extra-Kapitel schildert die Autorin eindringlich die Bedeutung von Pfützen für unser Ökosystem, seien sie auch noch so klein.

In lockerem Ton werden den Leser*innen die einzelnen Themenbereiche auf jeweils einer Doppelseite vorgestellt. Fachbegriffe werden im Fließtext erklärt oder im Glossar am Ende des Buches. Die Texte sind anspruchsvoll, doch keineswegs belehrend. Man spürt einfach die Leidenschaft und das Engagement der Autorin, die nicht nur Jungen und Mädchen ab acht Jahren, sondern auch ältere Kinder und Erwachsene für die Natur begeistern will. Man sollte dieses Buch gemeinsam lesen und natürlich nach draußen gehen, Lupe und Kescher nicht vergessen! Ohne zu zerstören kann man beobachten, entdecken und vielleicht sogar eine eigene Pfütze anlegen.
Neben den ausführlichen Texten lenken die detaillierten, naturalistischen Zeichnungen von Annette Zacharias in herausragender Weise das Augenmerk auf diesen oft nicht wahrgenommenen Mikrokosmos Pfütze. Man kann sich nicht entziehen, möchte sofort raus und schauen, was da in und um die Pfütze herum kreucht und fleucht.

Die Akademie für Kinder-und Jugendliteratur hat recht: „...ein faszinierendes Sachbuch nicht nur für Kinder“!