Die Party-Pille

Autor*in
Vreeswijk, Helen
ISBN
978-3-7855-6679-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Niederländisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
336
Verlag
Loewe
Gattung
Erzählung/Roman
Ort
Bindlach
Jahr
2011
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

In Rückblenden wird erzählt, wie die Clique um Sanne in das Drogenmilieu gerät und in die Kriminalität. Erst der Schock eines Todes lässt sie zur Besinnung kommen. Ein eindringliches Buch, dass uns sehr intensiv das Geschehen miterleben lässt.

Beurteilungstext

Die Geschichte beginnt mit einer Erkenntnis. Anlässlich der Trauerfeier eines verstorbenen Freundes wird Emma von Schuldgefühlen gequält. Sie verzweifelt an der Frage, wie sie nur so dumm sein konnten, wieso sie nicht bei der ersten Warnung gleich aufhörten? Folgendes war geschehen: Auf einmal hatte jemand aus der Clique ein wenig Cannabis dabei. Man kann ja mal einen Joint rauchen. Und tut das auch, wer will schon Spielverderber sein? Schneller als sie es fassen können entgleitet den jungen Menschen das Ganze und die Clique findet sich mitten in einer Drogengeschichte wieder und weiß nicht weiter. Als der erste stirbt, kommen sie zur Besinnung.
Sanne wird von Stijn mit Drogen betäubt und vergewaltigt. Dabei hatte sie geglaubt, er sei ein Freund. Sie fand ihn cool und es war toll, das Interesse eines älteren Jungen zu wecken. Jetzt traut sie sich nicht, sich jemandem anzuvertrauen. Aber sie hat Glück: in ihrer Clique hat sie einen Freund, der seine Schlüsse zieht und zu ihr steht, sie nicht verrät.
Mehrere Drogen hat Erik schon genommen, um an Geld zu kommen, wendet er sich an einen bekannten Dealer. Der stellt ohne chemische Kenntnisse diverse Drogen her und lässt die verkaufen. Erik ist mit seinen Preisen billiger und kommt Stijn in die Quere, was dieser ihn schmerzhaft spüren lässt. Die Stimmung der Clique befindet sich in einem Tief, sie versorgen sich mit Drogen. Einer von ihnen stirbt. Das Zeug war giftig.

Helen Vreeswijk entführt uns in zwei Welten: wir lernen zum einen die Clique um Emma, Sanne und Erik kennen, die sich in der Kleinstadt eher langweilen und auf keiner Party fehlen. Beim Ausprobieren von Drogen stirbt einer von ihnen. Das Buch beginnt mit der Trauerfeier.
Ebenso lernen wir Jeffrey und Joop kennen. Joop kann kaum lesen, man könnte ihn als Kleinkriminellen bezeichnen. Er besorgt sich eine Maschine, mit der er Pillen drehen kann. Aus giftigen Substanzen stellt er verunreinigtes Ecstasy her, das er billig verkauft.
Einfühlsam aber auch deutlich und realistisch werden von Helen Vreeswijk die Ängste von Eltern angerührt. Schützen wir unsere Kinder ausreichend? Tun wir genug, um sie vor Drogen und Gewalt zu bewahren? Vermitteln wir ihnen eine vertrauensvolle Grundlage, dass sie sich in Not an uns wenden?
Helen Vreeswijk macht deutlich: Unsere Kinder überschätzen sich häufig und sind daher eine leichte Beute für "Bösewichter". Unserem Nachwuchs wird suggeriert, sie seien erwachsener als wir Eltern es denken. Und überhaupt sind bestimmt nicht alle Drogen gefährlich, einige sind richtig cool, es geht einem mit ihnen besser.
Die Lektüre dieses Buches rührt an, sie stimmt nachdenklich. Wir leben mit der realistischen und sensiblen Handlung mit: Man mag das Buch nicht aus der Hand legen und möchte es zur Pflichtlektüre für unseren Nachwuchs empfehlen.

Die Autorin arbeitete als Beamtin der Kriminalpolizei in Holland. Sie ermittelte in Fällen von Entführung, Erpressung, Mord und auch in Fällen von Drogenmissbrauch. Daher weiß sie, wovon sie schreibt. Sie weiß, Eltern das Richtige mitzuteilen, ebenso Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
Plastisch und eindringlich beschreibt sie das Böse, das häufig so ansprechend schön, aufregend und verführerisch daherkommt. Drogendealer und andere Kriminelle entwirft sie als Menschen, die durchaus auch sympathische Seiten haben. Umso schwieriger wird es, sich gegen sie zu wehren.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von SuS.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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