Die Nacht des römischen Adlers

Autor*in
Flacke, Uschi
ISBN
978-3-551-65008-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
272
Verlag
Carlsen
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
0209
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Wir befinden uns in einem römischen Kastell direkt am Limes. Es ist das Jahr 259 n Chr. Die Germanin Enya begibt sich in das Kastell, um ihren Freund nach dem misslungenen Attentat zu befreien. Dabei lernt sie nicht nur das fremde (deutlich elaborierte) Leben kennen, es kommen ihr auch immer mehr Zweifel, was Gut ist und was Böse.

Beurteilungstext

Wir sind inmitten von Auseinandersetzungen im späten Römischen Reich. Von Teilung ist zwar noch nicht die Rede, aber die Völker am Rand der Grenzen knabbern immer mal wieder an diesen. Der Anschlag auf das Kastell, um die Lohngelder zu stehlen, misslingt, weil der Agent offensichtlich nicht verlässlich war. Gunnar bezahlt gleich mit seinem Leben, aber was ist mit Falko, dem Liebsten von Enya? Mit vielen Tricks und einigen Zufällen gelangt sie als Gehilfin des Koches Fabius in das Kastell. Dort muss sie sich erst einmal zurecht finden, denn gegenüber ihres bisherigen Lebens öffnen sich ihr völlig neue Welten, die sie allerdings schnell zu verstehen scheint. So gerät sie gleich in die höchsten Stellen, denn Fabius ist Koch des Präfekten Gaius Alexander, der das Kastell leitet. Seine Frau war Verhandlungsgegenstand in Ägypten, wurde mit ihm verheiratet. Sie gibt sich ihm nicht hin, er demütigt sie dafür wo er kann. Dann kommt der kaiserliche Gesandte und fordert seine Aufmerksamkeit, und dennoch geschieht trotz Vorkosters ein Mord beim Gelage.
Wir schauen durch die Augen von Enya. Ihre Eltern wurden von Römern getötet. Ihre Motivation ist Rache, das wiederholt sie in regelmäßigen Abständen. Mehrfach wird auf Varus verwiesen, der die Römer in die Schranken wies und auch ihr Kraft gibt. Dennoch wird Enya tief beeindruckt von der Zivilisation, die sie zunächst im Kastell, später in der Stadt Nida, die im Südostdreieck der Mainmündung in den Rhein liegt, und letztlich in Rom und auf dem Weg als Gefangene dorthin erlebt.

Ein bisschen konstruiert erscheint die Geschichte im Nachhinein schon, die Einschübe mit den Wissensteilen und den Hinweisen auf den Anhang sind nicht immer flüssig eingearbeitet, die Rache, das germanische Weltbild wirken leicht aufgesetzt. Dennoch ist nicht nur eine spannende Geschichte entstanden, in der auch viel Wissen transportiert wird, sondern die Veränderung einer jungen Frau beschrieben, die durch die Erfahrungen charakterbildend eine Umkehr erfährt von einer Rachsüchtigen zu einer Frau, die trotz herber Enttäuschung auch vergeben kann und nicht mehr nur Schwarz und Weiß kennt. Es gibt so viele Grautöne, die die verwundete Enya - und wir mit ihr - nach und nach erkennt, dass sich sowohl das Lesen als auch das Lernen durchaus sehr gelohnt haben.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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