Die magische Pforte der Anderwelt
- Autor*in
- Regnier, Sandra
- ISBN
- 978-3-551-31687-5
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 336
- Verlag
- Carlsen
- Gattung
- FantastikTaschenbuch
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2017
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 8,99 €
- Bewertung
Teaser
Allison Murray ist eigentlich ein ganz normales fast 17-jähriger Mädchen, das in einem Internat in Edinburgh lebt. Bis sie in den unterirdischen Gassen Edinburghs, der Touristenattraktion Mary Kings Close, unwissentlich die magische Pforte öffnet und in der Elfenwelt damit großes Chaos anrichtet.
Beurteilungstext
Ally wird nun von Finn verfolgt, der behauptet, ein Elfenwächter zu sein und von ihr verlangt, die magische Regenpforte wieder zu schließen. Nur wie soll sie das anstellen, wenn sie weder an Elfen glaubt, noch weiß, wie sie diese ominöse Pforte geöffnet haben soll? Finn behauptet felsenfest, sie wäre der Schlüssel und taucht immer wieder bei ihr auf. Ally tritt seinen Geschichten aus einer anderen Welt nur mit Spott und Häme entgegen bis er ihr zeigt, was hinter der geöffneten Pforte passiert und sie stellt erschrocken fest, dass sie in bestimmten Situationen Gedanken lesen kann... Ist an Finns Geschichte doch etwas dran?
Mit "Die magische Pforte der Anderwelt" legt die Autorin Sandra Regnier einen Spin-Off ihrer recht bekannten Pan-Trilogie vor. Mit flüssigem Schreibstil wirft sie den Leser/die Leserin direkt hinein erst in Allys Leben auf dem Internat und dann in die Parallelwelt der Elfen. Dennoch kann der erste Band der neuen Trilogie aus mehreren nicht recht überzeugen: Zum einen sind da die wahnsinnig vielen Vergleiche mit Promis, Serien- und Bücherfiguren, die unheimlich anstrengend zu lesen sind und nichts für den Fortgang der Geschichte tun. Alle neuen Charaktere werden direkt mit jemand Bekanntem verglichen, wie Ed Sheeran, Angelina Jolie, Harry Potter etc. Dadurch gewinnen die Charaktere nicht an Tiefe oder Eigenleben und bleiben blass, klischeehaft und stereotyp. Zudem ist sehr gutes Aussehen ein Dauerthema: Etliche Male wird wiederholt, wie "heiß" Finn ist, der Hausmeister, die Elfen überhaupt... Alle Protagonisten, bis auf Allison, die als Hobbit mit roten Haaren beschrieben wird, sehen unfassbar gut aus, sind süß und perfekt in ihrem Äußeren. Für ein Jugendbuch wird dieser Aspekt zu deutlich hervorgehoben und ist in der Häufigkeit störend zu lesen.
Neben den recht schwach gezeichneten Charakteren ohne Tiefgang kommt auch die eigentliche Story nicht richtig in Gang: Es fehlt der rote Faden und es ist nicht klar, wohin denn nun die Reise gehen soll. Die Erkenntnisse, die nach dem Öffnen der Pforte, die einige bedeutende Geschehnisse in Gang zu bringen scheint, folgen sollten, bleiben aus und die Story plätschert eher so mit Teeniegesprächen welche Absichten Finn bei Ally hat oder die nervige Austauschschülerin oder die nächste große Party dahin. Dadurch kommt kaum Spannung auf und wenn, wird sie sofort im Keim erstickt mit Nebenkriegsschauplätzen und Gesprächen über attraktive Jungs oder nervige Mitschüler. Es bleiben zu viele lose Fäden, die nicht zusammenlaufen. Auf den letzten Seiten kommt es dann doch noch zu einem recht spannenden Cliffhanger, der aber die vorherige sanfte dahin plätschernde Geschichte kaum noch rausreißen kann.
Fans der Pan-Trilogie haben an diesem Spin-Off vermutlich dennoch ihre Freude, auch wenn man die Trilogie vorher nicht gelesen haben muss und "Die magische Pforte der Anderwelt" auch als eigenständige Reihe gelesen werden kann. Schade, dass hier doch recht viel Potential verpufft.