Die Magie von Winterhaus

Autor*in
Guterson, Ben
ISBN
978-3-7725-2893-4
Übersetzer*in
Ernst, Alexandra
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Bristol, Chloe
Seitenanzahl
411
Verlag
Gattung
Buch (gebunden)Fantastik
Ort
Stuttgart
Jahr
2020
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
20,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Es ist das spannende und glänzende Finale der „Winterhaus-Trilogie“, in der die elternlose, bücherbegeisterte und sprachaffine, wissbegierige und mutige Elizabeth noch einmal mit Geheimnissen, Rätseln und zauberischer Magie um das Familienhotel „Winterhaus“ konfrontiert wird. Noch immer treibt Gracella, die unheimliche Schwester ihres Großvaters Norbridge Fall, dort ihr zerstörerisches Unwesen voller dunkler Magie. Gelingt es ihr, Winterhaus für immer zu zerstören?

Beurteilungstext

Atemlose Spannung von der ersten bis zur letzten Seite. Wie in den beiden Vorgängerbänden „Winterhaus“ und „Die Geheimnisse von Winterhaus“ (unbedingt alle drei lesen und am besten in der richtigen Reihenfolge) gibt es am “schönsten Platz der Erde“, dem luxuriösen Winterhaus-Hotel auch im Abschlussband der Trilogie allerhand mysteriöse Erscheinungen, die auf die Rückkehr Gracellas schließen lassen. Von der seit langem verschwundenen Schwester des Hotelbesitzers Norbridge heißt es, sie sei der schwarzen Magie verfallen und wolle zurückkehren, um die Welt von Winterhaus zu zerstören. Sie und ihre Anhänger*innen verkörpern die Macht des Bösen, der gegenüber die 12jährige Elizabeth steht, der verwaiste letzten Spross der Hotelbesitzer-Dynastie. Endlich – nach Jahren im lieblosen Heim von Tante und Onkel – hat Großvater Norbridge sie für immer ins Winterhaus geholt. Als seine Erbin soll sie später einmal die Führung des Hotels übernehmen. Elizabeth ist eine Protagonistin, wie man sie sich nach Harry Potter nur wünschen kann: weiblich, aufgeweckt, furchtlos, empathisch, wissbegierig und sprachbegabt. Gemeinsam mit ihrem Freund Freddy versucht sie die Gefahr des Bösen von Winterhaus fern zu halten. Dazu muss sie genau beobachten, kombinieren und Zusammenhänge herstellen. Es gilt uralte Geheimnisse zu lüften, schwierige Rätsel zu lösen und Geheimcodes zu knacken. Sprachspiele wie Anagramme und Wortleitern spielen dabei eine große Rolle und waren sicher auch für die Übersetzerin Alexandra Ernst eine große Herausforderung, die sie gekonnt gemeistert hat. Diese Sprachraffinessen nachzuvollziehen und Spaß daran zu haben, stellt auch gewisse Anforderungen an das Sprach- und Lesevermögen der Leser*innen ab 10 Jahre, erhöht aber auch das Rezeptionsvergnügen.
Vor dem Hintergrund einer beneidenswert schönen Landschaft entfaltet der Autor einen spannenden und intelligenten Plot, in dem selbst Elizabeth manchmal nur schwer den mächtigen Verlockungen des Bösen widerstehen kann. Die Spannung ergibt sich aus dem Kontrast des „realen“ gemütlichen, friedlichen und für Wohlbefinden sorgenden, perfekt funktionierenden Winterhaus-Hotels und einer langen, komplizierten Familiengeschichte, in der sich alles um Macht, Zauberei und Magie dreht. Mit der sympathischen Protagonistin und ihrem „Aufstieg“ vom armen Mädchen aus Aschenputtel-ähnlichen Verhältnissen zur gut situierten Hotelbesitzerenkelin können sich die etwa gleich alten Leser*innen sicher gut identifizieren. Auch wenn Elizabeth die dominierende Figur ist, das Figurenensemble ist weit gefächert und erhält von Band zu Band Erweiterung, wobei sich in der Entwicklung der Geschichte nicht immer ganz eindeutig einordnen lässt, wer Spieler*in, wer Gegenspieler*in ist. Das erhöht die Spannung! Treu an ihrer Seite ist jedoch glücklicherweise von Anfang bis Ende ihr Freund Fred, Stammgast des Hauses und Erfinder. Alte Bücher und geheimes Wissen spielen eine große Rolle. Auch deshalb bildet die gewaltige Hotel-Bibliothek mit ihren jahrhundertealten Schätzen einen wichtigen Schauplatz. Das ist auch als eine Reminiszenz an das Wissen in Büchern und an den Ort zu verstehen, der dieses Wissen bewahrt. Auf der Suche nach einem versteckten Buch treffen hier höchst merkwürdige Leute aufeinander und kommt es zu manch einer schauerlichen nächtlichen Szene. Als am Ende nicht nur ein Riesenpuzzle endlich zusammengesetzt ist, sondern auch alle Geheimnisse aufgelöst und alle Kämpfe bestanden sind, überwiegt neben der Freude über den glücklichen Ausgang auch das Bedauern, sich von Winterhaus, einem fast idealen Ort, verabschieden zu müssen.
Besonders ansprechend sind Chloe Bristols Illustrationen und April Wards ungewöhnliche Einbandgestaltung, durch die das Buch zu einem absoluten Hingucker und „Hingreifer“ wird. Die ausgeschnittenen Öffnungen in der glatt-glänzenden Umschlagseite geben den Blick aus dem gemütlichen Hotelinneren mit Ohrensesseln und Kaminfeuer frei in die äußere verschneite Winterlandschaft mit den beiden wichtigsten Protagonisten Elizabeth und Großvater Norbridge. Das abgebildete Kaminzimmer in Braun- und Orangetönen und die im Vordergrund befindliche Vignette in Form eines Medaillons mit den Köpfen von Elizabeth und Freddy spiegeln die gediegene, etwas altmodische Atmosphäre von Winterhaus wider.

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Veröffentlicht am 02.01.2021

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