Die Lisa

Autor*in
Kordon, Klaus
ISBN
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Schimmel, Peter
Seitenanzahl
38
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteraturTaschenbuch
Ort
Weinheim
Jahr
2007
Lesealter
Einsatzmöglichkeiten
Preis
5,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Lisa Leben in Berlin reicht vom Kaiserreich bis in die Zeit nach dem Mauerfall.

Beurteilungstext

Kordon hat in diesem Buch mit Erfolg versucht, etwas Schwieriges leicht verständlich zu machen. Zusammen mit dem Illustrator Schimmel schildert er wichtige Stationen im Leben der Berlinerin Lisa im Zusammenhang mit Entwicklungen der deutschen Geschichte.
Das 1991 erstmalig in der ars edition erschienene Bilderbuch liegt jetzt in einer preiswerten Miniausgabe vor. Die großflächigen Bilder Schimmels wirken im Kleinformat durchaus noch. Sie gehen meist über Dreiviertel der Seite, manchmal decken sie auch eine Doppelseite. Oft enthalten sie zusätzliche oder andere Informationen als der Text, z.B. auf S.23 gibt der schwarze GI einem Kind Kaugummi,im Hintergrund ragen Ruinen, während der dreizeilige Text in dürren Worten berichtet, wer von Lisas Familie und Freunden aus dem 2.Weltkrieg zurück kommt. Dabei scheuen sich Kordon und Schimmel nicht vor brenzligen Themen. Der Boykott jüdischer Geschäfte und das Verhalten der Leute wird ebenso gezeigt wie die Verhaftung der jüdischen Freundin Else und die Angst der Nachbarn. Die Nachkriegszeit in einem Haus an der Berliner Mauer mit seinen wechselnden Hausbewohnern, dem Bau und Fall der Mauer wird ebenso einbezogen wie die Teilung der Stadt, da Lisas Söhne je in einem Teil wohnen.
So ist eine Art Geschichtsbuch für jüngere Kinder entstanden, dass sich einerseits Ereignisse lebendig werden läßt, die Jüngere nur aus den Zeilen des Geschichtsbuches kennen, das andererseits Anlass werden kann im Gespräch zwischen Erwachsenen und Kindern die Bilder und Texte gemeinsam zu lesen und zu diskutieren.
Die Bilder Schimmels treffen sicher nicht jedermanns Geschmack. Die oft verzerrte Perspektive, die gestrichelt gezeichneten Gesichter erinnern stark an alte Reklamebilder, aber es gelingt ihm, die jeweilige Atmosphäre sehr gut heraus zu arbeiten. Und wenn die neunzigjährige Lisa auf dem letzten Bild aus ihrem Wohnzimmer mit dem laufenden Fernseher lächelnd auf den Leser/ die Leserin blickt, meint jede/r eine alte Nachbarin aus seiner Straße vor sich zu sehen.
Damit haben Autor und Illustrator ein wichtiges Ziel erreicht. kein besonderes, sondern e i n Leben in Berlin zu schildern, das zur Diskussion herausfordert. Die preiswerte Klein ausgabe macht das Buch gut geeignet auch als Klassenlektüre.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von uwo.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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